Bergedorf (upb). Seine markant-tiefe Stimme, die eindringlichen Bücher und sein unverwechselbarer Charakter hinterließen tiefe Spuren in den Herzen so vieler Menschen.

Dass nun das Herz von Gerhard Schöttke aufgehört haben soll zu schlagen - unvorstellbar. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist der Reporter unserer Zeitung, Bergedorfs Stadtschreiber, Wirt, Autor, Sprecher, Text-Chef (...) am Donnerstag im Krankenhaus gestorben. Er wurde 74 Jahre alt.

Gerhard Schöttke war waschechter Bergedorfer. Und stolzer Absolvent des Hansa-Gymnasiums "als eines der wenigen Arbeiterkinder zwischen den ganzen Sprösslingen des Villengebiets", wie der Lokführer-Sohn gerne betonte. Ohnehin nahm er selten ein Blatt vor den Mund, genoss das Leben in allen seinen Facetten. So hielt es ihn selten über Jahre in einem seiner gewöhnlich journalistischen Jobs. "Immer wenn genug Geld auf dem Konto war" (Schöttke über Schöttke), nahm er sich Auszeiten, um seinen vielfältigen kulturellen Interessen nachzukommen. Besonders dem Theater galt seine Liebe. Der begnadete Schreiber machte sich einen Namen als Autor von Komödien wie "Hoppla, nu kummt Hannes!" für das Ohnsorg-Theater.

Trotz aller Eskapaden war Gerhard Schöttke Familienmensch: Ehefrau Gisela war ein treuer Partner, das Paar hat vier Kinder und sieben Enkel. Den ersten Urenkel sollte Gerhard Schöttke nicht mehr erleben.

Auch seinem Schaffensdrang als Autor setzte der Tod ein plötzliches Ende. Neben den zehn Büchern hinterlässt er mehrere Manuskripte. Dazu gehört auch ein autobiografischer Roman. Titel: "Vom Glück ein Chaot zu sein".