Bergedorf. Der Titel “Beatles an Bord“, mit dem die Stuttgarter “Komödie im Marquardt“ derzeit im Theater Haus im Park gastiert, ist irreführend. Denn an Bord des altersschwachen Flugzeugs der Airline Jetbaguette, mit dem das Publikum des Lichtwark-Ausschusses auf eine Reise von Stuttgart nach Paris genommen wird, ist von den vier Pilzköpfen nichts zu sehen - dafür aber um so mehr zu hören.

Denn die drei Stewardessen Babette (Annette Mayer), Jeanette (Elisabeth Ebner) und Raclette (Silke Fischer) singen immer wieder bekannte Ohrwürmer der "Fab Four".

Das tun sie nicht nur gut, sondern auch in überraschenden Arrangements. Oliver Krämer, der die Arrangements geschrieben hat, hat ganze Arbeit geleistet. Wer Beatles-Musik mag, wird am musikalischen Teil des Abends Freude haben.

Allerdings muss er eine Rahmenhandlung in Kauf nehmen, die ziemlich abstrus und überdreht ist. Die übersteht man am besten, wenn man sich bedingungslos auf die irrwitzige Slapstick Comedy einlässt. Viele Zuschauer im Haus im Park waren dazu bereit.

Der Humor des Stücks basiert zum einen auf dem französischen Akzent der drei Flugbegleiterinnen (eine kleine Kostprobe: "Er ist ein Omo, ein schwüler Omo") und zum anderen auf der Stutenbissigkeit der Damen. Da wird die etwas rundere Raclette ob ihrer Kurven von den beiden "Unger-Aaken" Babette und Jeanette gnadenlos gemobbt - natürlich mit einem versöhnlichen Happy End. Dass die drei nebenbei in ständiger Todesangst leben, weil das Flugzeug stets abzustürzen droht, ist eine Humorbrücke, über die man auch nur mit Zögern gehen mag. Man hätte sich für die schönen Gesangseinlagen eine freundlichere Rahmenhandlung vorstellen können. Ohne die Musik der Beatles hätte das Bergedorfer Publikum sich wohl kaum zu dem lauten Applaus bequemt, der schließlich sogar in rhythmisches Klatschen überging.

Heute Abend ist "Beatles an Bord" um 20 Uhr noch einmal zu sehen und zu hören. Ein Hinweis für die Herren in der ersten Reihe. Sie werden in die Handlung einbezogen - aber keine Angst, sie werden nicht vorgeführt - und sie müssen auch nicht auf die Bühne.