Bergedorf (he). Südlich des Bergedorfer ZOB planen Investoren ein Multiplex-Kino mit 1700 Plätzen und ein “Ärztehaus“. Für den 11. Januar hat Bergedorfs Stadtplanungsausschuss als nächsten Schritt des Verfahrens eine öffentliche Diskussion angesetzt.

Wer nicht so lange warten möchte, hat heute Gelegenheit, sich aus erster Hand zu informieren: Beim Architekturdialog stellen sich Vertreter der Firmen Otto Wulff Bauunternehmung GmbH und der TAG Immobilien AG den Bürgerfragen. Beginn: 18.30 Uhr im Lichtwarkhaus an der Holzhude 1.

Der Stadtplanungsausschuss hat, wie berichtet, bereits grundsätzlich grünes Licht für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan gegeben. Weil die alte Bauleitplanung für die Fläche westlich des Fachmarkzentrums, zwischen Stuhlrohrstraße und B 5, nur Postnutzung vorsieht, wird ein neuer B-Plan auf den Weg gebracht. An einigen Details scheiden sich jedoch die Geister: So ist der große, fast 30 Meter hohe Glaskubus, in dem die Investoren Platz für sieben Kinosäle und Restaurants schaffen wollen, manchen Politikern zu groß. Tenor: Scheitere das Kino-Projekt, sei das Gebäude an Bergedorfs Haupteinfallstraße nur schwer anderweitig zu nutzen. Zudem fehlen Parkplätze.

Für das zweite Projekt, einen fünfgeschossigen Riegel für Arztpraxen und möglicherweise Büros, sind ein Parkplatz und eine Tiefgarage geplant - nicht aber fürs Kino. Fehlende Plätze für den Filmpalast und Überlegungen, einen Teil des Parkverkehrs zwischen Ärztehaus und Fachmarktzentrum auf die viel befahrene B 5 zu führen, haben im Stadtplanungsausschuss zu Diskussionen geführt. "Ein Verkehrsgutachten muss Aufklärung bringen", sagt Lenhard Correll, CDU-Verkehrsexperte.

Zudem fragen sich manche Politiker, woher die vielen Praxen für das große Ärztehaus kommen sollen. Die Investoren haben vorgebaut, wollen der Post im Erdgeschoss eine neue Heimat bieten. Zudem wollen sie für das Vorhaben eine Ausweisung als Mischgebiet: "Dann wäre unter gewissen Umständen auch Wohnnutzung möglich", bestätigt Bergedorfs Stadtplanungsausschuss-Vorsitzender Peter Gabriel (SPD). Dazu müsste Schallschutz gegen den Lärm von der B5 und der Fernbahntrasse gewährleistet werden.