Advent: Jeden Tag ein Türchen im Kalender öffnen, jeden Tag ein wenig mehr Glitzer in der Stadt und in den Fenstern, ein wenig mehr Gedränge in den Geschäften und Seufzer der Erleichterung, den Einkauf wieder einmal geschafft zu haben.

Es ist eine Zeit, in der nahezu jeden Tag etwas Besonderes geschieht - nirgendwann sonst gibt es so viele Bräuche, die gepflegt werden.

Einer der Tage, die die Adventszeit so besonders machen, ist Nikolaus. Nun gilt: Schuhe putzen und erwartungsvoll vor die Tür stellen. Die Nikolausgabe ist schon ein Vorgeschmack auf die große Bescherung in ein paar Wochen.

Wenn es sie denn geben kann: einige entscheiden sich bewusst für ein bescheidenes Weihnachtsfest, andere können gar nicht in die Glitzerwelt eintauchen. Wo viel Licht und Vorfreude ist, zeigt sich die Traurigkeit derer, die sich keine üppige Festzeit leisten können, allzu deutlich.

Den Legenden nach hat der Bischof Nikolaus vor ungefähr 1600 Jahren genau diese Nöte gesehen, Hunger gelindert und verhindert, dass arme Menschen ihre Kinder verkaufen müssen, um zu überleben. Dieser krasse Gegensatz zwischen Arm und Reich bringt auch heute viele Menschen zum Nachdenken und zum Handeln.

So gibt es sie, die modernen Nikoläuse: bei den Tafeln in Bergedorf und anderswo, bei Geschenkeausgaben und Spendern. Sie schenken ihre Zeit, Kraft und Geld, um andere zu besuchen, zu trösten und tatkräftig zu unterstützen. Zugegeben, sie kommen nicht spektakulär durch den Schornstein oder im besonderen Gewand daher. Doch das Glitzern, das sie erleben dürfen, ist in den Augen und nicht mehr in den Schaufenstern.

Also: Schuhe putzen, anziehen und selbst ein wenig Nikolaus werden - viel Freude dabei!