Zum Ausgleich will die Schule am Max-Eichholz-Ring den benachbarten Spielplatz umbauen.

Thomas Hawellek hat große Pläne für seine 400 Schüler. Denn der Leiter der Grundschule am Max-Eichholz-Ring hat fast Platzangst, wenn er an die nur 2,10 Meter hohe Pausenhalle denkt, die für Theateraufführungen, Elternabende, die Ausleihe von 3000 Büchern und Schulfeiern dient. Nun meldete Hawellek der Schulbehörde, dass er die Halle gern erweitern und erhöhen würde, das Dach mit Solarmodulen ausrüsten. "Die Kosten stehen noch nicht fest. Aber nachmittags könnten wir den Saal dann für private Feiern vermieten", sagt der Schulleiter.

Mit Umbauplänen hat er derzeit viel zu tun. Vor allem, weil der "hintere Schulhof" bald nicht mehr für die Ballspiele der Kinder zur Verfügung steht. Die Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten will auf dem 2600 Quadratmeter großen Grundstück eine Kita für 120 Vorschul- und Hortkinder bauen. Regionalleiterin Angela Dobinsky: "Der Bauantrag für das 1,7 Millionen Euro teure Haus ist gerade genehmigt. Wir wollen spätestens im Frühjahr 2010 das Kooperationsmodell mit der Schule in Betrieb nehmen."

Thomas Hawellek freut sich über die - künftig auch in den Ferien verlässliche - Ganztagsbetreuung. Jetzt kämpft er für einen Ausgleich für den wegfallenden Fußballplatz: "Es gibt eine neue Brücke zum Wanderweg, und direkt neben den Kleingärten am Binnenfeldredder liegt ein wenig genutzter und ungepflegter Spielplatz. Der könnte doch für Ballspiele umgestaltet werden."

Wolfgang Charles von der bezirklichen Grünabteilung weiß, dass dort viele Wodka-Flaschen lagen und ließ die drei Holzhäuser abbauen: "Eine Instandsetzung ist kein Problem, man muss über die gewünschte Ausstattung sprechen. Allerdings wäre die Schulbehörde zuständig, wenn es eine Erweiterung des Schulgeländes werden soll." Ansonsten schlägt er eine Co-Finanzierung mit dem Stadtteilentwicklungsprogramm vor. Über dessen Neuerungen (siehe unten rechts) informierte sich jetzt der Stadtteilbeirat - und beschloss, Hawelleks Pläne zu unterstützen.

Und das ist auf lange Sicht eine kluge Entscheidung. Denn schon heute ist die Max-Eichholz-Schule sehr beliebt und wird künftig noch mehr Kinder aufnehmen müssen: Am Harnackring 66 entstehen 59 neue Wohnungen. Bauherr ist die Dr. Gerhard Clausen Hausverwaltung die einen Neubau (22 Wohnungen) begonnen hat und weitere fünf Wohnblöcke um zwei Etagen aufstockt. "Es ist öffentlich geförderter Wohnungsbau. Da wir bis zu 100 Quadratmeter große Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen bauen, wollen wir vorwiegend an Familien vermieten", bestätigt die Verwaltung.