Nettelnburg. Hanna Hütköpers Hobby ist auf den ersten Blick sichtbar: Bücher, wohin das Auge blickt. Die 66-Jährige sammelt schon seit Jahren Kinderbücher, hat im Erdgeschoss ihres Hauses ein großes Regal, das auf den ersten Blick unter der Last zusammenzubrechen droht.

"Oben habe ich noch vier mal so viel", sagt die Nettelnburgerin stolz. Doch Hanna Hütköper hat ein Problem: Ihr vor kurzem verstorbener Vater war ebenso wie sie ein Bücherwurm, hatte in Wandsbek eine große Privatbibliothek mit etwa 3 000 Büchern. Die hat er ihr vermacht. Nun stapeln sich die Bücher in der Garage und auf dem Dachboden.

Eigentlich ein schönes Erbe, doch Hanna Hütköper fehlt der Platz. Daher will die 66-Jährige nun den Großteil der Sammlung verschenken - darunter auch 33 auf plattdeutsch verfasste Bücher. Werke von Kinau, Pieper, Fehrs und Lau, eine bebilderte Gedichtsammlung mit Texten unter anderem von Theodor Storm und sogar "Dat ole Testament", eine plattdeutsche Fassung des Neuen Testaments von Johannes Jessen.

Auch unter den auf Hochdeutsch verfassten Büchern sind so einige Schätze zu finden. Etwa "Leben, Werk und Zeitalter des Thukydides" von Wilhelm Roscher - erschienen 1842. Bildbände von Degas und Dürer, alte Atlanten und Bücher über griechische und römische Geschichte, Werke von Shakespeare, Goethe und Sokrates zählen zudem zu der Sammlung.

Vergeblich versuchte Hütköper bisher, die Bücher an den Mann oder die Frau zu bringen, Buchhändler nahmen ihr lediglich einzelne Stücke ab. "Es wäre doch sehr schade drum, wegwerfen will ich sie ja auch nicht", erklärt sie ihr Dilemma.

Wer Interesse an einem oder mehreren der literarischen Schätze hat, kann sich bei Hanna Hütköper unter der Telefonnummer (040) 735 49 16 melden.