Ärger überschattet das Bewohnerfest der 258 Wohnungen großen Anlage am Röpraredder.

Der Haussegen hängt schief im "Lindwurm": Zum 1. Juli wird der Großteil der 258 Wohnungen des Komplexes am Röpraredder erheblich teurer. Bis zu 20 Prozent mehr Miete fordert die Paribus Service GmbH im Auftrag des Eigentümers "SCM Capital Renditefonds". Die Begründung: Nach drei Jahren ohne Plus müsse nun erhöht werden.

Für die Betroffenen klingt das wie Hohn: "Hier wird nur Geld abgeschöpft. Reparaturen, geschweige denn Renovierungen hat es hier seit Jahren nicht mehr gegeben. Wir sind ausschließlich auf Eigeninitiative angewiesen", schimpft ein Bewohner. Er möchte wie viele andere Mieter aus Angst vor einer Kündigung ungenannt bleiben. Sieben gehen gerade mit Hilfe des Mieterbundes gegen die Erhöhung vor.

Entsprechend angespannt war deshalb auch die Stimmung des Mieterfestes, zu dem die Lohbrügger Quartiersentwickler eingeladen hatten. Schnell quoll die Tafel mit Verbesserungsvorschlägen über, wurde Paribus-Vertreterin Francina Becker von wütenden Mietern bestürmt, teils unterstützt von Dolmetschern für Russisch und Farsi (Iranisch/Afghanisch).

Tatsächlich zeigt ein Rundgang durch die riesige Anlage in tristem Schwarz-Grau erhebliche Mängel: Es gibt Schimmel in den Wohnungen, erhebliche Algenbildung an den Fassaden, Wasserschäden im Keller, verwahrloste Spielplätze und Beete. Und die Schaltkästen der Stromversorgung machen den Mietern besonders Angst: Viele sind aufgebrochen, Kabel und Sicherungen leicht für Kinder zu erreichen.

Wann diese Mängel beseitigt werden, verriet Paribus unserer Zeitung gestern nicht. Schriftlich wurde mitgeteilt, dass Francina Becker den Nachmittag "als sehr interessant und produktiv empfunden" habe. "Die Auswertung der gesammelten Anregungen" sei "noch in Bearbeitung".