Bergedorf (he). Politiker und Wahlforscher blicken wie gebannt auf Sonntag: Wird die Wahlbeteiligung gegenüber der Europawahl noch weiter sinken?

2004 war sie in Deutschland auf weniger als 45 Prozent, damit einen historischen Tiefstwert gefallen. Noch größer war die Europamüdigkeit in Hamburg. In Bergedorf zeichnete sich bis gestern Mittag kein weiteres Absinken ab: Von den rund 82 000 Wahlberechtigten hatten bereits 6384 ihre Stimme als Briefwähler abgegeben. "Das sind einige mehr als 2004", sagt der Bergedorfer Wahlexperte Joachim Kühn.

- Die Wahllokale sind Sonntag nur von 8 bis 18 Uhr geöffnet, wie bei einer Bundestagswahl. Bei früheren Europawahlen waren sie auch in Deutschland länger geöffnet.

- In Bergedorf öffnen 93 Wahllokale. Es sind die gleichen, in denen die Bürger am 27. September den Bundestag wählen können.

- Anders als bei den Bundestags- oder den jüngsten Bürgerschaftswahlen haben die Wähler diesen Sonntag nur eine Stimme.

- Wahlberechtigt sind neben Deutschen auch EU-Bürger, die ihren ständigen Wohnsitz in Deutschland haben.

- Wer am Wahltag erkrankt, hat noch bis 15 Uhr die Chance, Briefwahl zu beantragen: Antrag und eine Bevollmächtigung zur Entgegennahme der Briefwahlunterlagen auf der Benachrichtigungskarte ausfüllen. Gegen diese Papiere und ein Attest oder Bescheinigung zur Erkrankung erhält der Überbringer die Unterlagen. Bis 18 Uhr muss der Stimmzettel im Bezirksamt vorliegen.