Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerszeit, an deines Gottes Gaben. Schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und Dir sich ausgeschmücket haben. (Evangelisches Gesangbuch Nr. 602)

Die meisten kennen wohl dieses Sommerlied mit seiner fröhlichen Melodie, die den Jubel des Textes noch verstärkt. In vielen Strophen besingt es die Schönheit der Natur, die alle von Menschenhand geschaffene Schönheit in den Schatten stellt. Und wir können diese Schönheit anschauen und erleben : Die Obstbäume, die ihre Früchte zur Reife bringen, die Weizenfelder, die im Wind wogen, die bunten Blumen in den Vorgärten, das Gras wächst und schiebt sich sogar durch die kleinste Lücke im Asphalt.

Gottes Schöpfung ein Wunder und wir können uns an dieser Schöpfung mit ihrer Vielfalt freuen. Vielleicht entsteht ja in diesen Tagen Dankbarkeit darüber, dass wir dies alles noch so sehen und erleben können: Noch blühen die Bäume, noch wächst das Gras, noch sprießen Blumen. Selbstverständlich ist das nicht; denn dieses Wachsen und Blühen ist bedroht. Viele Pflanzen gibt es nicht mehr, viele Tierarten sind ausgestorben oder nur noch im Zoo zu bestaunen. Wir Menschen machen es Gottes Schöpfung schwer.

Muss nicht Gottes Liebe grenzenlos sein, wenn er eine Natur schafft, die sich noch solchen Zerstörungsversuchen widersetzen kann? Wer sich anstecken lässt von dieser Liebe, der braucht keine Appelle mehr, sondern begreift sich selbst als einen Teil der guten Schöpfung Gottes, tut das seine, dass auch noch Generationen nach uns wissen wovon sie singen, wenn sie anstimmen:

Geh aus mein Herz und suche Freud.