Bergedorf (kp). Die Königin will nicht mehr regieren, Rotkäppchen mag nicht mehr ihre Kappe tragen und die Hexe geht lieber joggen als zu hexen. Mit diesem “Chaos im Märchenland“ wurden im Haus im Park die 30. Jugend-Theatertage Bergedorfs eröffnet.

Zwölf Kinder der Grundschule Max-Eichholz-Ring begeisterten das Publikum mit der Geschichte von Prinzessin Nele und ihrem väterlichen Freund Darius, einem quietschgrünen Käfer. Die beiden versuchen, das Märchenland vor dem Chaos zu retten. Dort spielen nämlich alle verrückt. Kein Wunder: Die Menschen lassen sich nämlich keine Märchen mehr erzählen.

Die Geschichte vom "Chaos im Märchenwald" stammt von der Autorin Samira Rippegather. Ihr Stück inszenieren die beiden Mütter Verena Grewe und Susan Budde, die die Theater AG der Grundschule in Lohbrügge leiten. Ihre Darsteller sind die Zweit-, Dritt- und Viertklässler der Schule, die sichtlich Spaß auf der Bühne hatten.

Mit ihrem Spiel und den bunten Kostümen gewannen die Kinder das Publikum schnell für sich. Die Hauptfiguren des Stücks sind Darius, gespielt von Jamie Wood, Prinzessin Nele (Nathalie Gutow) und Mark (Niklas Meinert), ein kleiner Computerfreak. Er versucht, den Märchenfiguren zu helfen. Die jungen Schauspieler wanderten selbstsicher durch den Märchenwald. Unsicherheiten beim Text kicherten sie einfach weg - und das Publikum lachte mit. Auch die frechen Sprüche sorgten auch für Heiterkeit im Saal. Rotkäppchen wurde zu "Ohne-Käppchen" und die Prinzessin genierte sich Bein zu zeigen, musste am Ende aber in Hosen herumlaufen, um in der Menschenwelt nicht aufzufallen.

Auch wenn das Stück etwas kürzer ausfiel als geplant, da die Nachwuchsschauspieler einzelne Textpassagen spontan einfach wegließen, hatten alle ihren Spaß an der Vorstellung. Die liebevoll gestalteten Kostüme und ein Märchenwald bestehend aus Zimmerpflanzen, Kuscheltieren, ausgestopften Waldbewohnern und glitzernden Pappbäumen, entschädigten für verhaspelte Sätze.

Ob die Kleinen mit den Großen vor der Jury mithalten können bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass die bunten Märchenfiguren das Publikum mit ihrem Charme verzauberten und in Zukunft sicher alle Eltern öfter mal wieder ein Märchen vorlesen.