Neuallermöhe. Früher jobbte Sarah Gorski gelegentlich in den Elbewerkstätten 5 in Altona. Eine feste Anstellung ergab sich für die 24-jährige Beschäftigte mit Behinderung jedoch erst seit der Eröffnung des Erweiterungsbaus der Elbewerkstätten 6 am Rahel-Varnhagen-Weg 39.

Gestern Nachmittag wurde die Betriebsstätte nach zehn Monaten Bauzeit eingeweiht. 660 Quadratmeter Fläche sind neu hinzugekommen. Im zweiten Obergeschoss des Neubaus ist Platz für Büros der Verwaltung. Das erste Obergeschoss beherbergt Seminarräume, die für die Schulung von Mitarbeitern und Beschäftigten mit Behinderung genutzt werden. "Auch externe Unternehmen können sich einmieten", sagt Carsten Adden, Betriebsleiter Rehabilitation. Die Firmen könnten auch den Reinigungsservice und das Catering des Hausservices der Elbewerkstätten in Anspruch nehmen. Im Erdgeschoss befindet sich die Produktion.

"Hier wird schon seit März gearbeitet", erklärt Carsten Adden. 24 Mitarbeiter verpacken dort Ware in Sortimentkartons. Sarah Gorski ist montags bis freitags je sieben Stunden lang in der Endabnahme eingesetzt. 14 Kunststoffkanülen, die in Dentallabors verwendet werden, müssen abgezählt in eine kleine Plastiktüten sortiert werden. "An einer Waage kontrolliere ich, ob die Tütchen richtig befüllt sind", sagt die 24-Jährige. Zur Eröffnung des Erweiterungsbaus hatte die junge Bergedorferin eine ehrenvolle Aufgabe. Neben Dr. Michael Voges, Staatsrat der Behörde für Soziales, und Elbe-Geschäftsführer Jürgen Lütjens hielt sie vor mehreren hundert Gästen eine Rede, berichtete über erschwerte Arbeitsbedingungen in der Bauphase: "Wir mussten in einem Speisezelt von Plastikgeschirr essen. Und dann noch dieser Presslufthammer-Lärm."

Neben dem Neubau wurden auch die Kapazität des Speisesaals erweitert, mehr Umkleidekabinen geschaffen und die Küche renoviert. "Wir haben außerdem aus einem Teil des Lagers eine 200 Quadratmeter große Mehrzweckhalle geschaffen und die Elektrik modernisiert", sagt Carsten Abben. In der Mehrzweckhalle kann Sport getrieben und gefeiert werden. Vier Millionen Euro hat der Neu- und Umbau gekostet. "Durch die Baumaßnahmen können statt bisher 150 nun 220 Mitarbeiter beschäftigt werden", erklärt Carsten Adden.

Nachbarn, Freunde und alle Interessierten sind am 3. Juli zum Hoffest in den Elbewerkstätten eingeladen. Von 15 bis 20 Uhr werden auf dem Gelände der Betriebsstätte ein Flohmarkt, Infostände und Live-Musik geboten.

"Durch den Neubau können wir statt bisher 150 nun 220 Mitarbeiter beschäftigen." Betriebsleiter Carsten Adden