Boberg (he). Dem einst als “Dorf der Zukunft“ gelobten Wohngebiet Dorfanger Boberg mangelt es an Angeboten für Jugendliche: Bezirksversammlung und Bergedorfer Jugendhilfeausschuss (JHA) haben sich des Themas angenommen, drängen auf Abhilfe.

Eine Mitteilung des Bezirksamtes sorgt für Irritationen. Die Verwaltung hat 500 000 Euro Investitionskosten für einen neuen Jugendtreff bei der Sozialbehörde angemeldet, muss zugleich vermelden, dass die Fachbehörde nicht gewillt ist, dem Bezirk weiteres Geld für Personal- und Betriebskosten bereitzustellen.

Die Einrichtung eines "Chillplatzes" in Boberg hat die Probleme nicht entschärft. Zwar waren mit dem Neubaugebiet einige Angebote für Kinder realisiert worden; dass diese relativ schnell zu Jugendlichen heranwachsen, andere Bedürfnisse haben, hatten die Planer außer Acht gelassen. So verwundert es kaum, dass die Bauträger auf eine Anfrage des Bezirksamtes passen mussten: Geeignete Räumlichkeiten für einen Jugendtreff? Fehlanzeige!

"Ein Angebot für Jugendliche ist notwendig. Es ist wichtig, dass jetzt die Bereitstellung der Finanzmittel Thema ist", betont Peri Arndt (SPD). Stundenweise Angebote durch den Betreiber des Jugendtreffs Clippo (Bornbrook) auf dem Dorfanger Boberg reichen nicht, weiß die JHA-Vorsitzende.

Darüber besteht unter Bergedorfs Jugendpolitikern weitgehend Einigkeit. Nicht aber über die Kosten. "Wir brauchen in Boberg eine rasche Lösung, das ist richtig", konstatiert CDU-Jugendpolitiker Georg Schumacher. "Aber wenn es dabei um eine Jugendbude analog zu Lohbrügge gehen soll, wie kommen 140 000 Euro Betriebskosten zustande?" Die Jugendbude für Lohbrügge werde mit etwa 9000 Euro im Jahr finanziert. Der JHA wird sich erneut mit dem Thema befassen.