Bergedorf. Festliche Klänge erfüllten die Kirche St. Petri und Pauli: Das Vokalensemble und das Bergedorfer Jugendorchester des Luisen-Gymnasiums hatten zu einer “Festlichen Abendmusik“ geladen.

Für den Chor, der aus besonders begabten Sängern der Schule besteht und erst im Sommer 2008 gegründet wurde, war es der erste öffentliche Auftritt außerhalb des Gymnasiums.

Die 35 Sänger zwischen 13 und 18 Jahren sangen unter der Leitung von Frauke Freia Kampe zwei Oratorien, wovon eines vom Orchester begleitet wurde. "Zusammen mit dem Orchester klingt es einfach besser", freute sich die 13-jährige Sängerin Annika Reumer aus der 7. Klasse. "Man kann lauter singen", fügte ihre Klassenkameradin Daria Schetnikow hinzu.

Die Kirche war sehr gut besucht. Schon lange vor Konzertbeginn kamen die ersten Gäste, um sich die besten Plätze zu sichern. Doch auch, wer am Ende nicht gut sehen konnte, genoss die herrlichen Klänge der klassischen Instrumente. Unter der Leitung von Johannes Rasch begeisterte das Bergedorfer Jugendorchester, das aus den besten Instrumentalisten der Schule besteht. Sie spielten unter anderem eine bewegende Ouvertüre aus der "Feuerwerksmusik" von Händel, den "Hochzeitsmarsch" von Mendelssohn, Ausschnitte aus der "Peer-Gynt-Suite" von Grieg und den "Ungarischen Tanz" von Brahms. Vor allem die Solistin Ida Fan (Violine), ihre Schwester Fanni Fan (Orgel) und die Sopranistinnen Hannah Meyer und Insa Flocken überzeugten.

Im Kirchenschiff herrschte Begeisterung, von der Empore gab es sogar stampfenden Applaus. "Es ist einzigartig, was diese Schule leistet, einfach wunderbar", lobte Besucherin Annett Frank aus Bergedorf: "Solch ein Konzert ist etwas ganz, ganz Besonderes." Die Mutter ist glücklich, dass ihre Kinder mit dem Besuch des Luisen-Gymnasiums einer Schule angehören, die Musiker nicht als Exoten betrachtet. Auch Vater Olaf Dietz schätzt die musische Ausrichtung der Schule sehr: "Musik prägt die Wahrnehmung. Die Kinder sind dadurch geschickter und lernfähiger."

Doch trotz aller Euphorie schwang auch Sorge bei den Eltern mit. Manche glauben, dass durch die Schulreform und die Abgabe der Klassenstufen fünf und sechs an die Grundschulen (dann Primarschulen) solche Konzerte seltener werden könnten - obwohl durch die vorgesehene enge Kooperation beider Schulformen eigentlich noch früher mit der musischen Ausbildung begonnen werden kann.

Erst einmal gibt es jedoch ein weiteres Konzert des Bergedorfer Jugendorchesters. Am Montag, 22. Juni, um 19.30 Uhr erklingt in der Aula des Luisen-Gymnasiums das A-Orchester mit einem "Bunten Orchesterkonzert". Musikliebhaber können sich zum letzten Mal vom Können der Abiturienten des Schuljahres 2009 überzeugen.

"Es ist einzigartig, was diese Schule leistet, einfach wunderbar." Besucherin Annett Frank