Bergedorf (upb). Die Bewohner des Künstlerhauses im Villengebiet bangen um Peter Schindler. Der 50-Jährige, seit seinem Einzug 2007 Motor der monatlichen Ausstellungen hochkarätiger Künstler in der Galerie, hat die Kündigung erhalten.

Der Grund: Der Objektkünstler kann die Miete für sein Atelier in der Anlage am Möörkenweg nicht mehr bezahlen.

"Ohne Peter Schindler droht unser Haus wieder ins Abseits zu geraten", sagt Kollege Franz Kraft. "Gerade haben wir begonnen, an die erfolgreichen Gründerjahre 1994 bis 2004 anzuknüpfen. Ihm ist es gelungen, unsere Gruppe von ausgeprägten Individualisten nicht nur zusammenzuhalten, sondern auch regelmäßige Ausstellungen zu realisieren - sogar von externen bildenden Künstlern. Er ist der ideale Kurator."

Schindler hatte sich vor seinem Umzug nach Bergedorf mit der Galerie "33 Rosen" (St. Pauli, Rosenstraße) einen Namen gemacht. Der Objektkünstler mit einer Vorliebe für Metall betrieb das Haus zusammen mit Dieter Krug (Installationen) bis die Galerie einem Brandanschlag zum Oper fiel.

Neben seiner Arbeit als Künstler verdiente sich Schindler durch den Innenausbau von Wohnungen sowie mit Web- und Grafik-Design Geld zum Lebensunterhalt hinzu. Dass es jetzt für die knapp 600 Euro Miete nicht reicht, liegt nach seinen Worten "auch an den vielen Stunden, die ich quasi ehrenamtlich in die Vorbereitung von Ausstellungen im Künstlerhaus gesteckt habe".

Die Kollegen um Franz Kraft ( FrKraft@aol.com ) hoffen nun, einen Nebenjob für Schindler zu organisieren. "Ideal wäre natürlich," ergänzt Kraft, "jemanden zu finden, der Peter Schindlers Arbeit als Kurator für unser Haus finanziert."