Bergedorf (hof). Bei der Freiwilligen Feuerwehr Nettelnburg wurde das Geräte- am Wochenende zu einem Festhaus. Doch nicht die Geburtsstunde der Bundesrepublik war für die Blauröcke Grund zu feiern, sondern ein dreifaches Jubiläum: Wehrführer Jürgen Schlatermund, auch amtierender Bereichsleiter für Bergedorf, feierte sein 40-jähriges Dienstjubiläum als aktiver Feuerwehrmann, Thomas Ströhlein und Thorsten Fischer, beide 43, sind jeweils 25 Jahre ehrenamtliche Brandschützer.

Als 18-Jähriger Holzhandlung gelöscht

Es war im Jahr der Mondlandung, als der damals 18-jährige Schlatermund in die Freiwillige Feuerwehr (FF) eintrat. Noch im selben Jahr brannte die Holzhandlung Behr in Bergedorf nieder und der junge Nettelnburger gehörte zu den Brandlöschern. "Zahlreiche Einsätze, wie beispielsweise das Elbhochwasser in Dresden, haben wir gemeinsam gemeistert", sagte Hermann Jonas, der die Ehrung vornahm. Der Landesbereichsführer aller 87 Freiwilligen Feuerwehren in Hamburg brachte dem Jubilar die Feuerwehr-Verdienstmedaille der ersten Stufe sowie die entsprechende Urkunde mit, die Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus unterschrieben hatte. Außerdem schenkte er dem 58-jährigen Airbus-Ingenieur noch eine "Ehrenplakette", auf der ein Feuerwehrhelm abgebildet ist. Allerdings noch einer von den alten, in schwarz und mit Ledernackenschutz, wie man sie bis in die 70er-Jahre trug. Heute sind die Helme aus Sicherheitsgründen hell.

Auch Ströhlein und Fischer erhielten Verdienstmedaillen. "Schließlich sind 25 Jahre wie eine Silberhochzeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Nettelnburg", sagte Werner Burmester, der die Ehrung der beiden Kollegen vornahm. Dabei betonte der stellvertretende Chef der Hamburger Freiwilligen Feuerwehren, dass es seit 1984 zahlreiche Veränderungen bei der Wehr gegeben habe. In Zeiten ohne Handy oder Internet mussten die Männer beispielsweise mit Sirenen alarmiert werden. Auch gab es damals noch keine Jugendwehr. Erst seit 2003 wurde in Nettelnburg die Jugendarbeit auf Initiative von Schlatermund aufgenommen. Heute sind 14 Kinder dabei, darunter drei Mädchen. Bei den Erwachsenen sind es 34 Mitglieder, die im Jahr durchschnittlich 150 Einsätze haben.