Bergedorf. “Manche Zahlen suggerieren zwar Entspannung, für Schulabgänger mit schlechtem oder ohne Abschluss ist es aber weiter sehr schwierig, eine Lehrstelle zu finden.“ Anna Schilling, Sprecherin der Bergedorfer Ausbildungsplatzinitiative, weiß aus ihrer täglichen Arbeit als Haupt- und Realschullehrerin um die vielfältigen Probleme.

Unterstützt von der Agentur für Arbeit haben Bergedorfer Zeitung und Ausbildungsinitiative eine Neuauflage der "bz"-Lehrstellenhotline organisiert.

Am Dienstag, 26. Mai, beantworten fünf Experten aus dem Handwerk, der Industrie und der Arbeitsagentur zwischen 14 und 16 Uhr Fragen rund um Ausbildungsplätze und Alternativen, um Berufswahl und Zukunftschancen. Die Fachleute sind unter den Durchwahlen (040) 725 66 - 202, -203, -204 und -198 zu erreichen.

Wie groß das Interesse ist, belegt auch eine andere Zahl. Schon eine Woche vor Einsendeschluss am 29. Mai verzeichnen wir für die Neuauflage von "Ich suche einen Ausbildungsplatz" fast 100 Zuschriften. Wer den heute auf Seite 12 veröffentlichen Coupon ausfüllt, ein Passfoto hinzufügt und beides rechtzeitig an uns schickt, wird samt seinem Berufswunsch am Sonnabend, 6. Juni, in der Bergedorfer Zeitung veröffentlicht. Die vergangenen Jahre haben einige Teilnehmer einen heiß begehrten Ausbildungsplatz im Traumjob oder einem verwandten Beruf gefunden.

Zum Monatsanfang hat die Arbeitsagentur noch gut 150 freie Ausbildungsplätze für Bergedorf vermeldet. Obwohl einige inzwischen besetzt sind, ist die Zahl vermutlich nur geringfügig gesunken.

"Zum Endspurt kommen in der Regel noch freie Plätze hinzu", weiß Berufsberater Sven-Oliver Hanssen. Manche Bewerber sagen "ihren" Ausbildungsplatz erst in letzter Sekunde ab, obwohl sie sich anderweitig entschieden haben. Hinzu kommen noch Stellen von Firmen, die angesichts der Wirtschaftskrise bislang gezögert haben. "Der Ausbildungsmarkt ist nicht so stark betroffen wie der Arbeitsmarkt", sagt Hanssen. "Zudem gibt es neben Berufen, die über Jahre stark gefragt sind auch solche, wo fast immer noch etwas geht, etwa im Fleischerhandwerk."

Auf Ausbildungsplätze in der Autobranche dagegen gab es immer weitaus mehr Bewerber als Plätze: "Jeder zweite Junge will doch lernen, an Autos herumzuschrauben". Wer es versuchen will, dem empfiehlt Hanssen, sich bei der Kfz-Innung nach einem Eignungstest zu erkundigen. "Danach wissen die Teilnehmer, ob sie die Voraussetzungen für ihren Traumberuf erfüllen."