Bergedorf schmückt sich damit, Hamburgs jüngster Bezirk, optimaler Wohnort für junge Familien zu sein. Das ist mehr als ein bloßes Lippenbekenntnis, wie das Mitwirken von Kindern an sie betreffenden Planungen, etwa von Spielplätzen, und der alle zwei Jahre ausgerichtete Kindertag mit vielen Aktivitäten und Beteiligungsmöglichkeiten belegen.

Doch aus Kindern werden Jugendliche. Viele von ihnen fühlen sich in Bergedorf weit weniger gut aufgehoben. Sie beschweren sich über fehlende Freizeitangebote und schlechte Bus-Verbindungen.

Die Jugendkonferenz sollte die Kritik bündeln. Bei jungen Menschen deren Wünsche abzufragen und dann ein Jahr nicht voranzukommen, ist aber kaum geeignet, diese für öffentliches Engagement zu begeistern. Oder sie nur davon zu überzeugen, dass das Bezirksamt ihre Belange im Auge hat.

Dass die Jugendlichen nicht nachlassen, befördert den Unmut der Politiker. Dass ihnen bislang das Protokoll der Jugendkonferenz verweigert wird, sich Mandatsträger unvorbereitet mit Kritikern auseinandersetzen müssen, verstärkt deren Ärger noch. Die nächste Jugendkonferenz muss besser nachbereitet werden - ansonsten sollte man auf sie verzichten: Es sei denn, man will den Ärger ins Unermessliche steigern.