Bergedorf (hy). Nanu, was ist das denn? Autofahrer, Kunden der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) und andere Verkehrsteilnehmer wundern sich derzeit über einen seltsam aussehenden Linienbus, der seit Montag im Bezirk Bergedorf unterwegs ist.

Aus der kleinen Motorklappe auf der linken hinteren Seite des Busses ragt ein riesiges Auspuffrohr, an dessen Oberseite eine orangefarbene Warnleuchte blinkt. Der Bus ist - wie zehn weitere VHH-Fahrzeuge - mit einer sogenannten "optimierten elektronischen Motorsteuerung" ausgestattet. An Bord sind Experten des TÜV Nord, die die Messgeräte auswerten, die an den Auspuff angeschlossen sind. Sie testen das neue Steuerungssystem.

Die unabhängigen Gutachter ermitteln während der Fahrt Drehmoment, Abgastemperatur, Partikelausstoß und Abgaswerte des optimierten Motors. Noch bis einschließlich Freitag wird mit dem Bus der Linienbetrieb auf den Strecken 135 (Ringlinie Bergedorf) und 124 (Vier- und Marschlande) simuliert. Obwohl der Bus an den regulären Haltestellen stoppt, dürfen Fahrgäste nicht einsteigen. Zwischen den Hightech-Messgeräten und Kabelverbindungen ist für sie kaum Platz. Ihr durchschnittliches Gesamtgewicht wird durch Säcke voller Streusalz und Wasserkanister simuliert. Auf den Anzeigetafeln steht "VHH Messfahrt" und "Nicht einsteigen".

"Wir erhoffen uns durch die Optimierung der elektronischen Motorsteuerung einen geringeren Kraftstoffverbrauch und bessere Umweltwerte ohne Beeinträchtigung der Motorleistung", sagt VHH-Sprecher Rolf Westphalen. Sollten die Tests ein positives Ergebnis liefern, werden möglicherweise alle rund 600 Fahrzeuge der Unternehmensgruppe VHH und Pinneberger Verkehrs-Gesellschaft mit den neuen Steuersystemen ausgestattet.