Lohbrügge (stri). Der Streit um den geplanten Klettergarten der Firma Indoo nimmt kein Ende. Etwa 60 Anwohner hatten sich im Gemeindehaus der Erlöserkirche versammelt, um gegen einen Kletterpark in den Sander Tannen zu protestieren.

Sie fürchten ein Verkehrschaos in den kleinen Seitenstraßen - rund um den Wasserturm.

"Es wurde getobt und gepfiffen. Alle sind vehement dagegen", sagt Ingo Werth (50), der weiterhin mit Unterschriftenlisten Kritiker mobil machen will. "Am 11. Juni wollen wir eine Eingabe im Hauptausschuss eineichen", sagt Ulf Spieker aus der Riehlstraße.

Der Diskussion im Gemeindehaus stellten sich die CDU-Abgeordneten Sven Noetzel und Matthias Zaum, die den Investor unterstützen. Sie argumentieren mit Zahlen, denn keineswegs sei damit zu rechnen, dass jährlich bis zu 80 000 Besucher kämen: "Wenn es perfekt liefe, wären es an 260 Öffnungstagen im Durchschnitt täglich 60 Leute. An einem Samstag rechnet Indoo mit maximal 150 Personen, die über acht Stunden verteilt da sind." Diese Zahlen würden auf den Erfahrungen mit dem Indoo-Klettergarten in Volksdorf basieren. Dort würde zudem die Hälfte der Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Noetzel: "Wenn also 75 Leute mit dem Auto kämen und manche zu blöd wären, den Parkplatz am Ladenbeker Furtweg zu finden, selbst dann wären über den Tag verteilt nur wenige Autos am Wasserturm."

Auf Unverständnis stieß die Kritik, die Politiker hätten "undemokratisch und arrogant" über die Köpfe der Anwohner hinweg entschieden. Die CDU-Politiker verwiesen auf öffentliche Ausschüsse, auf Gespräche mit dem Bezirksamt und der Försterin.

Transparenz folgt: Indoo lässt derzeit die Umgebung kartieren, um Flora und Fauna zu sichten. Ende Juli soll feststehen, ob ein Klettergarten in den Sander Tannen ökologisch vertretbar ist. "Darüber werden wir die Anlieger auch öffentlich informieren", sagt Noetzel.