Neuallermöhe (stri). Seit 24 Jahren wohnt Ursel Heilmann an der Del-Banco-Kehre in Neuallermöhe: “Ich habe diese Wohnung noch im Bau wachsen sehen“, sagt die 85-Jährige, die sehr zufrieden mit der Schiffszimmerer-Genossenschaft ist:

"Die waren schon früher in meiner Jugend bekannt dafür, dass sie gut und solide bauen", sagt die ehemalige Krankenschwester. "Modernes Wohnen aus Tradition" steht auf dem Schild zur Tür des Verwalters, der wöchentlich zweimal zu erreichen ist. Zudem gibt es einen Gärtner, der sich um die Außenanlagen kümmert.

"Und ich habe einen guten Kontakt zur Nachbarschaft", freut sich die Seniorin, die sich jedoch in ihrem Stadtteil mehr Sicherheit wünschen würde: "Es war besser, als die Polizeiwache noch am Edith-Stein-Platz war. Heute gehe ich nicht mehr im Dunkeln vor die Tür."

Ähnlich ist es ihr bereits zwischen 1970 und 1985 gegangen, als sie mit ihren beiden Kindern am Ladenbeker Furtweg wohnte: "Die Saga ist eine gute Vermieterin, aber die müssen halt jeden nehmen. Da gefiel mir dann das Umfeld nicht mehr", sagt Ursel Heilmann, die zuletzt 22 Jahre lang im Untersuchungsgefängnis an der Holstenglacis arbeitete, dort auch acht RAF-Terroristinnen beaufsichtigte: "Die Frauen saßen zu dritt in einer Zelle und bekamen nur einmal wöchentlich Waschwasser."

Da wohnt es sich in Freiheit wesentlich bequemer - und Ursel Heilmann musste nie auf eine Mauer gucken. Denn in Bergedorf-West wohnte sie im siebten Stock: "Ich konnte damals noch bis zur Reitbrooker Mühle sehen."