Lohbrügge (pcs). Aus ihrem Wohnzimmerfenster blicken Simone Blunk und ihre zweijährige Tochter Nele weit über Lohbrügge bis zu den Sander Tannen.

"Wir beobachten von hier aus gern, wie sich der Wald das Jahr über verändert, wie das Laub seine Farbe wechselt", sagt die 31-Jährige, die bereits seit 1997 in dem zehnstöckigen Hochhaus am Sander Damm lebt. "Das ist wunderbar zentral hier", lobt sie die Lage nahe der S-Bahn sowie der Fußgängerzone. "Alle Vorurteile über Hochhäuser treffen hier nicht zu", beteuert die Hausfrau, deren ruhige Eineinhalb-Zimmer Wohnung im neunten Stock liegt.

Anonym gehe es in dem Wohnblock keinesfalls zu. Beim großen Sommerfest im vergangenen Jahr seien fast alle Mieter dabei gewesen. Und die gemeinnützige Baugenossenschaft Bergedorf-Bille habe unter anderem ein Zelt und Bänke zur Verfügung gestellt. "Ich kann auch bei sämtlichen Nachbarn klingeln, wenn ich etwas brauche", sagt Blunk, deren Tochter an den Wohnungstüren im Flur vorbeispaziert und die Bewohner namentlich kennt: "Hier wohnt Sina."

Vier Stockwerke unter Simone Blunk wohnt ihre Mutter. "Das ist praktisch, wir unternehmen viel gemeinsam", sagt Blunk, die sich nun allerdings eine neue Wohnung suchen musste. "Eineinhalb Zimmer waren für Nele und mich einfach zu klein, auch wenn die Wohnung gut geschnitten ist", sagt sie. Ihr neues Zuhause ist jedoch nur wenige Meter entfernt und gehört ebenfalls zu einem Wohnblock der Genossenschaft. Die Zwei-Zimmer-Wohnung liegt wieder im neunten Stock - mit gewohnt guter Aussicht.