Boberg/Kirchsteinbek (elö). Fünf Monate vor seinem 80. Geburtstag wurde Gerhard Kanzler für 60-jährige Treue zur Freiwilligen Feuerwehr Boberg geehrt.

Dem Kirchsteinbeker bescheinigte Wehrführer Thomas Giermann Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit: Trotz seines weiten Weges vom Lister Weg zur Rettungswache sei der Oberbrandmeister bei Einsätzen nie als Letzter eingetroffen.

Der ehemalige Betriebshandwerker in einer Ochsenwerder Maschinenbau-Firma ist seit 20 Jahren in der Boberger Ehrenabteilung - und ist bei anstehenden Schlosserarbeiten noch immer sofort zur Stelle.

Kontakt hält Kanzler auch zur Jugendwehr. "Seine Rasselbande", in der schon Zehnjährige als Helfer agieren wollen, liegt ihm besonders am Herzen.

In Boberg geboren und gegenüber der Feuerwache aufgewachsen, hat es Georg Kanzler mit 20 Jahren zu den Freiwilligen gezogen, wo er bei Sprengungen und im Bergungsdienst geholfen hat. Mit Schaudern erinnert er sich an seinen schwersten Einsatz: "Das war die große Flut 1962. Wir waren eine ganze Woche voll im Einsatz, haben viel Leid gesehen."

Zur Feuerwehr hat es auch zwei Söhne und vier Enkelkinder von Gerhard und seiner Frau Liselotte Kanzler gezogen. Sohn Manfred (53), heute Ehrenmitglied in der FF Boberg, ist nach dem Wechsel zur Berufsfeuerwehr 1977 Brandoberamtsrat in der Einsatzleitzentrale beim Feuerwehramt Hamburg. Sohn Marc (26) war zunächst bei der FF Öjendorf, fährt zurzeit den Rettungswagen in Barmbek. Tochter Nina - heute Bankkauffrau - war zehn Jahre alt, als sie Feuerwehrfrau bei den Öjendorfern wurde. In Artlenburg lebt Sohn Wolfgang. Für ihn war es Ehrensache, in die FF einzutreten. Ebenso hielten es dessen Sohn Frederik (18), der eine Lehre als Landschaftsgärtner begonnen hat und Junior Klaas (10).