Bergedorf-West (sw). Verwirrt stehen Jutta (55) und Peter (59) Marggraf vor der ehemaligen Postfiliale im Einkaufszentrum am Friedrich-Frank-Bogen.

"Wir wussten gar nicht, dass es die Post hier nicht mehr gibt. Wir sind extra hierher gekommen, weil wir Geld abheben wollten", sagt die 55-Jährige.

Trotz vieler Proteste war die Filiale in der vergangenen Woche geschlossen worden, parallel öffnete im Edeka-Markt am Edith-Stein-Platz eine Partnerfiliale. Nicht nur die Post machte dicht, auch der Briefkasten wurde einfach entfernt. Noch immer kommen viele Postkunden an den alten Standort - und ärgern sich.

"Ich war sonst immer in der Filiale am Friedrich-Frank-Bogen und habe hier kopiert oder Geld geholt", sagt Valentina Budsch aus Bergedorf-West. "Die neue Filiale ist viel zu eng, und kopieren konnte ich da auch nicht. Wir brauchen die Post hier", klagt die 68-Jährige. Andrea Kirbach (44) aus Lohbrügge ergänzt: "Das ist wirklich eine Frechheit und kundenunfreundlich. Hier kommen doch so viele Leute her."

Auch Jadwiga Alaschewski ist unzufrieden mit der Post. Sie erinnert an die Proteste: "Wir haben Unterschriften gegen die Schließung gesammelt. Scheinbar hat das ja nichts gebracht. Für die vielen älteren Menschen, die hier wohnen, ist die Verlegung eine Schweinerei", sagt die 56-Jährige. Sie müssen nun zu dem verbliebenen Briefkasten zwischen Einkaufszentrum und S-Bahnhof laufen. "Der wird aber nur einmal am Tag geleert", klagt Monika Bannier (61) aus Bergedorf-West.

Immerhin: Die neue Partnerfiliale ist nun durchgehend von 8 bis 18 Uhr geöffnet.