Lohbrügge (knm). Eigentlich ist Heinz K. kein Querulant, sondern ein meist gut gelaunter Rentner. Doch diesmal hat sich der 78-Jährige wirklich geärgert.

Zusammen mit seiner Ehefrau Anne (75) wohnt er in einem Bungalow am Schulenburgring in Lohbrügge. Vor etwa vier Wochen wurde die Straße aufgebuddelt. Die Tiefbauarbeiten waren nur von kurzer Dauer, bis heute geblieben ist allerdings ein großer Haufen Schutt.

"Der Berg liegt in der Nähe meiner Garageneinfahrt." Weil er Parkplätze blockiere, stellen die Anwohner ihre Autos bis vor Heinz K.s Garage. "Ich komme dann nur mit viel Lavieren rein und raus."

Knapp zwei Wochen lang hat der Diplom-Kaufmann versucht herauszufinden, wer dafür zuständig ist, dass der durch einen Schrankenzaun begrenzte Haufen wegkommt. Bisher erfolglos. "Erst habe ich falsche Durchwahlen bekommen, dann hieß es, die Tiefbaufirma habe zugesagt, alles wegzuräumen, doch passiert ist nichts." Auch die Polizei habe nichts von der Baustelle gewusst.

Auf Nachfrage unserer Zeitung beim Sprecher des Bezirksamts stellte sich heraus: "Die Baumaßnahmen am Schulenburgring waren private Kabelarbeiten einer Leitungsgesellschaft und kein vom Bezirk angeordneter Tiefbau", sagt Andreas Aholdt. Allerdings handele es sich um eine "unerlaubte Sondernutzung" der Straße, wenn dort wochenlang Schutt abgelegt werde. Das sei eine Ordnungswidrigkeit. Auf Nachfrage des Bezirks habe sich die Firma jetzt aber entschuldigt und will den Schutt beseitigen. Ob das endlich passiert, will der Bezirk heute prüfen.