Bergedorf. Das Jahr 2008 geht als erfolgreichstes in die Geschichte der Körber AG ein. Die Zahlen, die jetzt auf der Bilanz-Pressekonferenz genannt wurden, belegen das Wachstum in allen Bereichen - obwohl die Wirtschaftskrise bereits Mitte 2008 einsetzte.

Der Umsatz der Körber-Gruppe stieg um 9,2 Prozent auf knapp 1,75 Milliarden Euro, der Jahresüberschuss auf 163 Millionen Euro (+52,3 Prozent) und die Zahl der Mitarbeiter wuchs auf 9587 (+5,1 Prozent).

53 Millionen Euro wurden in die Modernisierung und Erweiterung von Standorten investiert (+39,5 %). 91 Millionen Euro flossen zudem in Forschung und Entwicklung - ein Bereich, in den Körber auch in Zeiten der Krise weiter kontinuierlich investieren will. "Unsere Liquiditätsreserve beträgt mehr als eine halbe Milliarde Euro. Und wir sind dank einer Eigenkapitalquote von 56 Prozent zudem unabhängig von Bankkrediten. Das sind ausgezeichnete Voraussetzungen, die Krise gut zu überstehen", fasste Detlev Terboven, stellvertretender Körber-Vorstandsvorsitzender zusammen.

Sein Chef Dr. Werner Redecker gab in seinem letzten Jahr an der Spitze des Konzerns denn auch klare Signale für die Zukunft: "Wir sind weiter auf Expansionskurs."

Jüngster Neuling unter dem Dach von Körber ist die Weimer Pharma GmbH, ein 300 Mitarbeiter großer Spezialist für Verpackungen im Pharma-Bereich mit Sitz in Rastatt. Sie bringt zum Herbst den "MediFalter" auf den Markt, eine individuelle Verpackung für die Medikamente chronisch Kranker. "Bisher erhält jeder dieser bundesweit etwa sechs Millionen Patienten einen bunten Mix an Medikamenten, deren korrekte Einnahme er selbst überwachen muss. Mit dem 'MediFalter' haben wir ein System entwickelt, in dem für jeden Tag die individuell einzunehmenden Medikamente verpackt sind", beschreibt Redecker.

Dass Investitionen wie diese sich nach einigen Jahren rechnen, kann der Vorstandschef anhand der beeindruckender Erfolge in der Tabak-Industrie belegen: Dort hat die Entwicklung innovativer Maschinen der Hauni auf absehbare Zeit einen Aufschwung trotz Wirtschaftskrise beschert: Als Maschinenlieferant für alle großen Zigarettenkonzerne (Weltmarktanteil knapp 70 Prozent) haben die Bergedorfer so den aktuellen Innovationsschub der Branche mit zahlreichen Werksmodernisierungen maßgeblich mit ausgelöst. Zudem profitieren sie von deren Eroberung des asiatischen Marktes (China, Russland, Indonesien, Russland), sodass die Hauni laut Werner Redecker in diesem Jahr ihr Rekordergebnis von 2008 noch übertreffen wird.