Lohbrügge (cr). Einen Umzug hat er schon hinter sich. Nun soll der Gedenkstein, den das Bergedorfer Eisenwerk einst für die Opfer der großen Kriege aufstellen ließen, erneut den Standort wechseln: von Glinde heim nach Lohbrügge.

Doch wohin genau? Dafür erhoffen sich die Organisatoren noch Ideen von Bergedorfern.

Der Stein gehört zur Geschichte eines der bedeutendsten Bergedorfer Unternehmen: Seit 1864 hatte das von Wilhelm Bergner gegründete Eisenwerk den Stadtteil Lohbrügge (früher Sande) geprägt. Nachdem es um 1907 von Alfa Laval übernommen worden war und 1973 schließlich auch der Produktionsstandort nach Glinde verlegt wurde, zog 1974 auch der Gedenkstein mit um. Dort steht er bis heute.

Weil jetzt aber das Alfa-Laval-Gelände verkauft wurde, das Unternehmen selbst dort nur noch Mieter ist, ist die Zukunft des etwa zehn Tonnen schweren Klotzes ungewiss. Alfa-Laval-Berater Alexander Münichshofer und Historiker Dr. Geerd Dahms (Kultur- und Geschichtskontor) sind nun gemeinsam in Lohbrügge auf Standortsuche. Der alte Platz - ungefähr dort, wo heute der Eingang von Marktkauf ist - kommt wohl nicht in Frage. Ein anderer Platz in unmittelbarer Nähe sei aber ideal, meinen Dahms und Münichshofer: gegenüber dem Finanzamt, dort wo eine große Gedenktafel bereits an den Standort des Eisenwerks erinnert. Einziges Problem hier: Eigentümer des Geländes ist die Bille-Baugenossenschaft - und deren Vorstand Martin Marburg stieß sich bisher noch an der Inschrift der Tafel, in der der "Helden" des Eisenwerkes gedacht wird. Eine Terminologie, die heute unpassend klingt, die nach dem Ersten Weltkrieg aber gang und gäbe war. Das könne aufgefangen werden, meint Dr. Geerd Dahms: "Wir könnten problemlos eine Tafel daneben aufstellen, in der wir das erklären."

Vielleicht gibt es auch noch weitere Standortideen. Interessierte Bergedorfer können Vorschläge an Dr. Geerd Dahms mailen: info@geschichts-kontor.de . Es sollte in Anlehnung an die Firmenhistorie ein eher zentraler, nicht zu abgeschiedener Ort sein.