Bergedorf (upb). Nichts scheint dem Jugendamt so fern zu sein, wie die Wünsche der Bergedorfer Jugendlichen: Neun Monate nach der Kinder- und Jugendkonferenz im Rathaus ist die Verwaltung noch immer nicht so weit, wenigstens ein Protokoll der Veranstaltung von Juli 2008 zu veröffentlichen.

Das trug dem Rathaus jetzt scharfe Kritik im Jugendhilfeausschuss der Bezirksversammlung ein.

"So geht man nicht mit den engagierten jungen Menschen in Bergedorf um", machte CDU-Fraktionschef Dennis Gladiator seinem Ärger Luft. Und Paul Kleszcz (SPD) assistierte: "Die Jugendlichen haben ein Anrecht, zeitnah nach einer solchen Veranstaltung zumindest eine Reaktion vom Bezirksamt zu bekommen, das immerhin Veranstalter der Konferenz war. Sogar wir Politiker wurden bis heute nicht informiert." Angela Jeglin vom Kinder- und Familienhilfe-Zentrum erinnerte daran, dass die Konferenz ein Zeichen sein sollte, wie ernst in Bergedorf die Wünsche junger Menschen genommen werden. "Aber so verfestigt sich selbst bei den Engagierten die Botschaft, dass sie eben keine Lobby haben."

Bei so viel Kritik wirkte die Entschuldigung vom zuständigen Fachamtsleiter Sven Dahlgaard denn auch kleinlaut: "Das Protokoll der Veranstaltung war schlicht untauglich, um es nach außen zu geben. Es gab eine Masse an Vorschlägen, wie Bergedorf jugendfreundlicher wird. Aber vieles war nicht umsetzbar, etwa das alte McDonald's am Mohnhof zum Jugend-Restaurant zu machen." Nun aber habe das Amt eine Matrix, wie die Vorschläge abgearbeitet werden können.

Dennis Gladiator reicht das nicht: "Die nächste Jugendkonferenz muss deutlich effektiver organisiert werden."