Bergedorf. Der überraschende Rückzug vom Theaterbetrieb in Bergedorf hatte der Körberstiftung 2007 viel Kritik eingebracht, unter anderem von Seiten des Bezirks Bergedorf.

Der Ärger ist jetzt verflogen: Die Stiftung setzt die finanzielle Förderung des Lichtwarktheaters für drei weitere Jahre fort. "Damit herrscht jetzt bis 2014 Planungssicherheit für das Theaterangebot im Haus im Park", lobt Bezirksamtsleiter Christoph Krupp die Entscheidung.

"Die Kreisvorsitzenden von CDU und SPD haben den Vorstand der Körberstiftung 2007 hart kritisiert, jetzt ist es an der Zeit, Dank zu sagen", betont der CDU-Kreisvorsitzende und Fraktionschef Dennis Gladiator. Zwar habe die Kritik damals getroffen, nicht aber die gewünschte Wirkung gezeigt - Körber hat das eigene Theaterprogramm eingestellt. Die Körberstiftung entschied jedoch, den Lichtwarkausschuss vorerst auf drei Jahre jeweils mit einer weit fünfstelligen Summe zu unterstützen, machte damit den Ausbau des Angebotes und neue Strukturen möglich.

"Wir verbinden unseren Dank für die neue Zusage mit der Hoffnung, dass sich die Körberstiftung weiter für das Kulturangebot in Bergedorf engagiert", sagt SPD-Fraktionschef Werner Omniczynski. Tatsächlich hat sich nach ersten Anlaufschwierigkeiten gezeigt, dass das von Altonaer Theater und Kammerspielen erstellte Lichtwark-Programm auf inzwischen fast ebenso breite Zustimmung stößt wie das des Ohnsorg-Theaters. Besser noch: Beide verbuchen für die bald endende Saison weiter steigende Zuschauerzahlen.

Und die Theater-Macher reagieren. Ohnsorg-Intendant Christian Seeler denkt, wie berichtet, für die Zeit ab 2010 an ein erweitertes Angebot für die Bühne Haus im Park. Schon einen Schritt weiter ist das Altonaer Theater. "Wir bieten zusätzlich einige Veranstaltungen im freien Verkauf", erläutert Sprecher Peter Offergeld. Darunter ist sogar eine Hamburg-Premiere: "Am 28. November kehrt nach vielen Jahren Bühnenpause Rolf Zacher zurück." Das langjährige Enfant terrible der deutschen Schauspielszene hat sich als Musiker einen Namen gemacht. Zacher bringt samt Band seine "Latest Hits" auf die Bühne am Gräpelweg.

Mit Lisa Fitz bereichert ein großer Name die Kabarettwochen. Offergeld: "Wir freuen uns, dass wir eine so namhafte Künstlerin für die ansonsten von Männern dominierten Veranstaltungsreihe gewinnen konnten". Auch ansonsten ist kein Mangel an großen Namen: Peter Striebeck ist zu Saison-Beginn in "Zeitfenster" zu sehen, Mitte Dezember folgen Hans Scheibner und Hannelore Dröge in "Die Versöhnung", danach Roger Willemsen. Auch Musik gibt es wieder reichlich. Offergeld: "Nach dem Erfolg von ,Mit 17 hat man noch Träume' bringt die Familie Malente im Februar ,Musik ist Trumpf' auf die Bühne."