Bergedorf (he). Fans loben Dietrich Kittner als “Inhaber des anerkannt schlimmsten Schandmauls“. Wer es weniger drastisch mag, spricht von “Wortgewalt in brechtschem Ausmaß“.

Nach fast fünf Jahren kommt der Altmeister des Politkabaretts wieder nach Bergedorf. Er gastiert am kommenden Mittwoch, 22. April, um 20 Uhr im KulturForum am Serrahn.

Intellekt, gewürzt mit Biss und einem gerüttelt Maß an Boshaftigkeit, sind seine Markenzeichen. Seit mehr als 45 Jahren steht der Altmeister der Satire auf der Bühne, hat mit Programmen wie "Im Westen nichts Treues", "Arm aber kleinlich" oder "Wollt Ihr den totalen Mief" bereits in den 60er-Jahren begonnen, Kabarett-Geschichte zu schreiben.

Im Jahr 1960 hatte Dietrich Kittner sein Jura- und Geschichtsstudium geschmissen. Er wurde Teil des Kabarett-Ensembles "Die Leid-Artikler". Seit sich die Truppe getrennt hat, ist er bundesweit mit seiner Gitarre unterwegs, um den Mächtigen den Spiegel vorzuhalten. 1980 erhielt Kittner den Deutschen Schallplattenpreis, 1984 den Deutschen Kleinkunstpreis.

"Mords-Gaudi" hat der heute 73-Jährige sein neues Programm genannt. Wer Kittners Feldzüge gegen Mächtige und allzu Selbstgefällige nachlesen möchte, kann zum Buch greifen: "Mords-Gaudi" gibt es auch in gedruckter Form.

Auf der Bühne offenbaren sich Kittners besondere Qualitäten. Ein Politiker-Zitat reicht und seine unbarmherzige Entlarvungsmaschinerie läuft an. Bergedorfer Kabarettfans dürfen sich auf ein zweistündiges Feuerwerk meist jenseits der Political Correctness freuen. Der Eintritt beträgt korrekte zwölf Euro.