Bergedorf (upb). Der neue Bergedorfer Karstadt-Chef kennt das Unternehmen auch von unten: Torsten Dunkelmann fing 1993 als Elektro-Verkäufer bei Karstadt in Wandsbek an.

Was für den heute 35-Jährigen auf der Karriereleiter folgte, waren mehr als zehn Stationen in Filialen im gesamten Bundesgebiet, darunter München, Magdeburg, Lübeck und Berlin.

Zum Geschäftsführer wurde der verheiratete Vater eines zwölfjährigen Sohnes im Juli 2008 im Karstadt-Stammhaus in Wismar berufen. Bergedorf ist mit mehr als der doppelten Verkaufsfläche und 110 Mitarbeitern nun sein zweiter Job als Chef. "Ich hoffe, hier länger als die üblichen zwei bis drei Jahre bleiben zu können", sagt Torsten Dunkelmann mit Blick auf die kurzen Gastspiele seiner Vorgänger. "Etwas mehr Kontinuität haben dieses Haus und sein Team verdient." Was aber nicht heißen solle, dass es schlecht läuft: "Es macht Spaß, die Zahlen zu lesen. Bergedorf ist gerade dabei, vergleichbare Häuser wie Billstedt, Norderstedt und Flensburg beim Umsatz zu überholen."

Dass Bergedorf im Konzern als Talentschmiede gilt, zeigen die Karrieren von Dunkelmanns Vorgängern. Gerade wechselte Jutta Unser als zweite Geschäftsführerin an die Mönckebergstraße in Hamburgs City. Ihr Vorgänger Sven Zahn ist heute Chef des Alsterhauses.

Beide haben in Bergedorf positive Spuren hinterlassen. "Der Umbau vom alten Wühltisch-Flair zum modernen Fashion- und Lifestyle-Warenhaus ist abgeschlossen", sagt Torsten Dunkelmann, der nicht nur die modernisierte Kinder-Etage im kleinen Haus am Bergedorfer Markt hervorhebt. "Ich habe die angenehme Aufgabe, am Donnerstag unsere neue 'Fashion-Etage' im ersten Stock des Haupthauses zu eröffnen." Ab sofort sind hier Marken wie Betty Barcley, Gelco, Ammann und Calida umfangreich vertreten, gibt es Triumph sogar als eigenen Shop. Darauf soll übermorgen nun mit den Kunden angestoßen werden.

Trotz einiger Turbulenzen beim Mutterkonzern Arcandor macht sich Torsten Dunkelmann um die Zukunft des Standorts Bergedorf also keine Sorgen. "Wichtig ist aber die Wiederbelebung des Penndorf-Kaufhauses. Sonst bietet das Sachsentor zu wenig Gegengewicht zum Einkaufszentrum CCB mit seiner ab November 2010 verdoppelten Verkaufsfläche", mahnt der Neue, der in Wismar bereits Vorsitzender der "City-Initiative" war, eines Interessenverbandes der ansässigen Händler, Gastronomen und Hoteliers.