Jesus ist tot. Die Jünger sind entsetzt, fühlen sich verlassen und verloren, sind enttäuscht. Sie haben Angst um ihr eigenes Leben und tauchen unter. Auch die Frauen, die Jesus bis zum Ende begleitet haben, ziehen sich zurück.

Aus der Ferne beobachten sie, wie ein frommer Ratsherr den Leichnam vom Kreuz nimmt, ihn in ein Leinentuch wickelt und in einem Felsengrab bestattet. Vor den Eingang der Höhle lässt er einen großen Stein wälzen. Ist das das Ende? Der Freitag vergeht. Über dem Samstag liegt eine bedrückende Stille. Bis heute läuten an diesem Tag keine Glocken, spielen keine Orgeln, erklingen keine Lobgesänge. Die Nacht auf Sonntag ist eine Nacht des Schweigens und Betens. In vielen Kirchen warten Christen gemeinsam auf den Sonnenaufgang.

Am frühen Sonntagmorgen gehen drei Frauen zum Grab, um den Toten zu salben. Sie erschrecken, denn der Stein ist fort und das Grab leer. Stattdessen erscheinen ihnen zwei Engel: "Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Jesus ist nicht hier. Er ist auferstanden." Der Schrecken weicht dem Staunen und aus dem Staunen wird Freude: Jesus lebt! Das ist die Botschaft, die die Frauen empfangen und die seit dem am Ostermorgen in aller Welt verkündet wird. Dieser Morgen ist der Anfang eines neuen Lebens. Seit dem dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott uns Menschen im Dunkeln nicht alleine lässt und selbst der Tod uns nicht von ihm trennt. In den Kirchen zünden wir Kerzen an und läuten die Glocken, denn wir können uns freuen: Das Licht Gottes leuchtet weiter als alle Schatten, die uns quälen. Das Leben kann neu beginnen. Fröhliche Ostern!