Neuallermöhe (sw/he). Vor drei Wochen begann der Aufbau. Doch das neue Solar-Toilettenhäuschen am Allermöher See war noch nicht ganz fertig gestellt, da war es bereits das Ziel von Vandalen

: Sie rissen die Tür heraus, versenkten sie im benachbarten See. Vom Dach rissen sie die Dachpappe. Dabei soll das Hightech-WC - nach den Erfahrungen mit den Vorgängermodellen - "besonders vandalismussicher sein": So hatte Peter-Nils Grönwall, Fachaufsicht für öffentliche Toiletten in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU), gegenüber der Redaktion betont.

Am Hohendeicher See wurden 2008 drei Stück des Vorgängermodells aufgestellt und in Betrieb genommen. Weil die für die Stromversorgung verantwortlichen Solarpaneele gestohlen wurden, sollen sie nun auf Masten montiert werden, die sechs statt nur vier Meter hoch sind. Dies wie auch die stabilere Ausführung, unter anderem der Türen, haben den Preis um etwa ein Drittel auf fast 60 000 Euro je Stück emporschnellen lassen, bestätigt Grönwall.

"Das Holzhaus ist nicht robust genug. War doch klar, dass es in dieser Gegend sofort zerstört wird", klagt dagegen eine Anwohnerin des Badesees in Neuallermöhe. Außerdem sei die Lage mitten auf der Wiese "total unpassend".

"Wir haben auf Anfrage von Menschen mit Behinderung eine behindertenfreundliche Toilette aufgestellt. Der Standort ist extra so gewählt, dass die Menschen nicht so weit laufen müssen", widerspricht Philip Baumeister, Bauleiter im Bergedorfer Grün- und Tiefbauamt. Wolfgang Charles, Planer im selben Fachamt, ergänzt: "Wir können doch nicht auf Toiletten verzichten, nur weil sie sowieso kaputt gemacht werden. Das löst nicht das Problem."

Die Reparatur der Hightech-Toilette hat 5000 Euro gekostet. Der Weg um das Holzhaus wird noch asphaltiert, damit Rollstuhlfahrer und ältere Menschen es besser erreichen können. "Der sechs Meter hohe Mast für die Solaranlage und die Abläufe für das Regenwasser müssen noch installiert werden. Zum Mai soll das Toilettenhaus funktionsfähig sein", sagt Madeleine Reinhold, stellvertretende Leiterin des Grün- und Tiefbauamtes. Der Strom für die Pumpe zur Toilettenspülung wird aus Sonnenenergie gespeist. "Die Pumpe hat nur eine gewisse Leistung, das Wasser muss in der Nähe sein."

Ob auch am Boberger See eine Solar-Toilette aufgestellt wird, wie ursprünglich geplant, ist derzeit noch unklar. Wie berichtet hattet BSU-Mann Grönwall nach Einspruch von Naturschützern, Streit um Zuständigkeiten zwischen Bezirksamt und BSU sowie mehreren ergebnislosen Ortsterminen die Aufstellung gestoppt.