Lohbrügge (pcs). Immer sonntags ging Monika Helmker zum Stempeln. Am Kircheneingang gab die 15-Jährige ihre Konfirmationskarte in der Gnadenkirche am Schulenburgring ab, auf der ihr Besuch per Stempel bestätigt wurde.

"Zwei Jahre lang bin ich jeden Sonntag zur Kirche gegangen", sagt die 65-Jährige. 50 Jahre sind seitdem vergangen und Helmker feierte nun in der Lohbrügger Erlöserkirche ihre goldene Konfirmation.

Insgesamt 23 ehemalige Konfirmanden kamen zu dem Jubiläums-Gottesdienst sowie zur anschließenden Feier in der Gaststätte "Holstenhof". Zwei Jahre hatten sie einst gemeinsam den Konfirmandenunterricht besucht. Und kurz vor der offiziellen Feier vor 50 Jahren gemeinsam auch einige Ängste ausgestanden. Der Pastor hatte nämlich angekündigt, die Konfirmanden in der Kirche öffentlich abzufragen. "Und ich gebe zu: Wir haben nie viel gelernt für den Unterricht", erinnert sich Helmker. Zum Glück lief die Prüfung glimpflich ab. "Wir hatten einen lockeren Pfarrer, der wollte uns nicht bloß stellen", erinnert sich die ehemalige Konfirmandin dankbar.

Nach dem Gottesdienst zogen dann die Nachbarskinder um die Häuser, um den Konfirmanden Glückwunschkarten zu überbringen. "Dafür haben die Kinder ein paar Pfennige oder Süßigkeiten bekommen", erzählt die 65-Jährige. Von den Geschenken, die sie am Konfirmationstag bekam, ist sie bis heute wenig begeistert: "Meine Aussteuer war dabei, zum Beispiel mit Monogramm bestickte Taschentücher, ein Nageletui, ein Regenschirm." Das größte Geschenk zur goldenen Konfirmation war wohl, sich nach Jahrzehnten wieder mit alten Freunden, die sogar aus Berlin angereist kamen, ausgiebig auszutauschen.

"Alle Nachbarskinder kamen damals und brachten Glückwunschkarten."