Bergedorf (jh/kc). Wenn alles sprießt und blüht, die Temperaturen steigen und die Sonne auf die Erde scheint, erwacht auch der menschliche Organismus aus seinem Winterschlaf: Willkommen Frühjahrsgefühle!

Angeblich sollen sich jetzt tatsächlich mehr Menschen verlieben - den Hormonen sei Dank.

Ob diese tatsächlich dafür verantwortlich sind, darüber streiten sich die Wissenschaftler allerdings. Schon seit den 50er-Jahren gibt es Untersuchungen darüber, ob der Schub der Gefühle zum Wechsel der Jahreszeiten tatsächlich durch die menschliche Botenstoffe bedingt ist.

Viele Spezialisten behaupten, dieses Überbleibsel unserer Vorfahren habe sich durch Errungenschaften der Moderne verringert. Durch Kunstlicht oder hell erleuchtete Winternächte werde der Lichtmangel im Winter nicht mehr so stark wahrgenommen, daher bleibe auch der saisonale Hormonwechsel minimal. Auch die Anti-Baby-Pille soll nach Aussagen der Endokrinologen den natürlichen Fluss der Botenstoffe stören.

Und trotzdem spüren nicht nur Frischverliebte mit Beginn der warmen Jahreszeit Schmetterlinge im Bauch. Nachdem viele ihre Freizeit in den vergangenen sechs Monaten bevorzugt im gemütlich-warmen Zuhause verbrachten, strömen nun wieder zahlreiche Pärchen und mindestens genauso viele Singles nach draußen. Es wird beim Sport an der Bikinifigur für den Sommer gearbeitet, mit Freunden in einem Café geklönt oder durch die Bergedorfer Innenstadt gebummelt.

Und auch bei unserer Umfrage im Sachsentor erfuhren wir: Frühlingsgefühle kennen fast alle, selbst nach 50 Jahre Ehe. Hormone hin oder her.