Bergedorf (sw/he). Nach Monaten Unterbrechung wird wieder an der Fassade des CCB-Hochhauses gearbeitet. Es ist inzwischen komplett eingerüstet, als Vorbereitungen für die mit Bergedorfs Politik und besonders Hamburgs Oberbaudirektor Jörn Walter abgestimmte Außenfassade.

Dieses Wochenende wird am Wohnturm zudem das "Fundament" für einen weiteren Turm gelegt: Am Hochhaus wird ein zweites Treppenhaus aufgerichtet, der schmale Turm dient im Brandfall als zweiter Rettungsweg.

Der Kran legt das Fundament für den Fluchtturm

Gestern haben Experten einen Kran am CCB aufgestellt. Er soll von heute früh an die Unterkonstruktion für den Treppenturm auf das Flachdach des Einkaufszentrums transportieren. Er kann ein Gewicht von bis zu zwei Tonnen 24 Meter in die Höhe hieven. Am Sonntag soll der Kran dann wieder abgebaut werden.

Der Fluchtturm ist als Stahlkonstruktion geplant. Sie soll in mehreren Segmenten nach Bergedorf transportiert, später vor Ort montiert und aufgerichtet werden. "Momentan wird an der Hausfassade die Unterkonstruktion installiert, um dann daran die Glaspaneele anzubringen", sagt Center-Manager Klaus Schröder. Die Balkonbrüstungen werden mit Glas verkleidet. Zusätzlich wird das Hochhaus mit senkrechten grün-durchsichtigen "Glasschwertern" versehen. Sie sollen die Struktur des Beton-Kolosses auflockern, gemeinsam mit der Glasfassade zudem den Turm niedriger erscheinen lassen, als er tatsächlich ist. Die Konstruktion wird von Stahlträgern gehalten werden.

"Diese Arbeiten betreffen das ganze Haus, alle neun Etagen", sagt Klaus Schröder. Die neue Fassade des CCB-Wohnturms soll im Spätsommer, voraussichtlich im August/September fertig werden.

Auch die lange Zeit unterbrochenen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten im Inneren sind wieder im Gange. Der in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts errichtete Turm gilt inzwischen als asbestfrei. Mehr noch als die Entfernung des gefährlichen Brandschutzes haben Streitigkeiten mit Mietern den Fortgang der Sanierungsarbeiten zeitweilig verzögert.

Die Bewohner müssen für jeweils vier Wochen in ein Hotel umziehen

Erneut sind Bewohner für die Sanierung für vier Wochen in einem Hotel untergebracht, so lang, bis die Arbeiten in ihren Wohnungen abgeschlossen sind. "Es sind noch nicht alle Wohnungen vermietet, weil diese erst umgebaut werden", sagt Klaus Schröder.

Die Gesamtkosten für Sanierung und Modernisierung beziffert Fundus auf etwa neun Millionen Euro. Abriss und Neubau wären vermutlich preisgünstiger gewesen, hatte Fundus-Geschäftsführer Helmut Jagdfeld bereits vergangenes Jahr geäußert. "Doch das hätten wir unseren 90 Mietern und den 50 Geschäften im CCB nicht zumuten können."