Bergedorf (he). Jahre haben Bezirkspolitiker und Vertreter von Vereinen um Geld für Bergedorfer Sportplätze gekämpft, jetzt dürfen sie Erfolg vermelden: Eine Millionen Euro fließen 2010 in drei Kunstrasenplätze an den Sander Tannen beziehungsweise den Henriette-Herz-Ring.

Die Pläne für Bergedorfs größte und Hamburg größte stadteigene Sportstätte, das Billtal-Stadion, müssen dagegen zusammengestrichen werden: Statt der benötigten 2,9 Millionen Euro sollen vorerst nur 1,2 Millionen in die Sportstätte in Nachbarschaft des Villengebietes fließen - aus Konjunktur-Fördermitteln.

Das Bezirksamt schlägt vor, angesichts der knappen Mittel auf einige Maßnahmen zu verzichten: So soll die mit fast 700 000 Euro veranschlagte Sanierung der Tribünenanlage zurückgestellt werden. Bei besonders sparsamen Mitteleinsatz könne neben der Reparatur der Treppenanlagen (280 000 Euro), einem Kunstrasen für den Platz (680 000 Euro) und Erneuerung der Flutlichtanlage (45 000 Euro) auch die bestehende alte Laufbahn mit einem Kunststoffbelag versehen werden: Einschließlich Umbau der Hoch- und Weitsprunganlage waren 549 000 Euro veranschlagt.

"Das Billtal-Stadion und die Nutzbarkeit für den Sportbetrieb hat für uns weiter Priorität", betont SPD-Sportpolitiker Fritz Manke. Wichtiger als die Flutlichtanlage sei die Modernisierung der Laufbahn. "Die wie auch der Kunstrasenplatz dürfen nicht weiter auf die lange Bank geschoben werden".

Positiv wertet Horst Kriegsmann (CDU) die jüngsten Nachrichten: "Bis Ende 2010 müssen die Konjunkturfördermittel vergeben sein. Wir können mit ihnen in kürzerer Zeit mehr realisieren als nach dem alten Plan des Hamburger Sportamtes, das die Sanierung des Billtal-Stadions über die Jahre 2009, 2011 und 2013 verteilten wollte." Kriegsmann geht davon aus, dass 1,2 Millionen Euro für alle vordringlichen Maßnahmen einschließlich einer Kunststofflaufbahn reichen sollten.

Als Vize-Vorsitzender des SV Nettelnburg-Allermöhe freut Kriegsmann sich über 450 000 Euro, die an den Henriette-Herz-Ring fließen sollen. Neben einem Kunstrasenbelag lasse sich damit auch eine moderne Flutlichtanlage für den DFB-Stützpunkt finanzieren. "Die kommt neben dem Sport auch den Nachbarn zugute. Von den höheren Masten leuchtet das Licht dann nicht mehr in ihre Wohnhäuser."