Lohbrügge (he). Der Einzelhandel an der Alten Holstenstraße in Lohbrügge leidet.

Strukturelle Probleme, aktuell Kaufzurückhaltung angesichts der Wirtschaftskrise und seit einem Jahr der Wegfall vieler Kundenparkplätze haben die Situation verschärft. Die Politik sinnt auf Abhilfe: Nach Diskussionen hat die Bezirksversammlung beschlossen, für einen der letzten freien Großparkplätze eine Parkscheibenregelung einzufordern.

Das Dänische Bettenlager und der letzte Schlachter an der Fußgängerzone haben das Feld geräumt. Geschäftsräume stehen Monate leer, weil sich keine Nachmieter finden lassen. "Die Probleme sind gewachsen, seit die Überlieger-Busse auf dem Sander Markt stehen, dort etwa die Hälfte aller Parkplätze entfallen sind", begründete Christoph Mallok den Vorstoß seiner SPD-Fraktion. Sie will auf dem benachbarten Lohbrügger Markt eine Parkzeitbegrenzung einführen: Dauerparker sollten bis zur Fertigstellung des neuen Bergedorfer ZOB und die Rückkehr der Busse dorthin verbannt werden.

Die Fläche wird mittwochs und samstags vom Wochenmarkt genutzt. Sie ansonsten für Kurzzeitparker freizuhalten, sei die Lösung, damit Kunden nicht um die Blöcke fahren müssen und entnervt wieder abziehen. Mallok: "Darauf hätten wir schon eher kommen können." Während Linke und FDP-Mann Rüdiger-Horst Bambach Zustimmung signalisierten, forderte die CDU, einen Teil des Lohbrügger Marktes für Dauerparker offen zu halten.

"Drumherum arbeiten viele Menschen, manche brauchen diese Stellplätze", gab der Verkehrsausschuss-Vorsitzende Lenhard Correll zu bedenken. Ein CDU-Änderungsantrag, nur für eine kleine Teilfläche die Parkzeit zu begrenzen, scheiterte bei Stimmengleichheit ebenso wie der SPD-Antrag, für den gesamten Lohbrügger Markt Parkscheiben vorzuschreiben. Die Politiker verständigten sich auf einen Kompromiss: Vor der Lohbrügger Feuerwache sollen gut 30 Dauerparker Platz finden, nördlich, bis zur Leuschnerstraße, für etwa 180 Stellplätze eine Parkzeitbegrenzung auf zwei Stunden verfügt werden.

Die Polizei zeigt sich einer Parkzeitbegrenzung analog zu der auf dem Sander Markt aufgeschlossen. Den Lohbrügger Markt zu teilen, hält der Chef der Bergedorfer Verkehrspolizei dagegen für keine gute Idee: "Mit der Überwachung wird es Probleme geben", fürchtet Jürgen Hentschel. Dass Autofahrer auf benachbarten Stellplätzen entweder unbegrenzt oder nur zwei Stunden parken dürften, sei kaum zu vermitteln.