Bergedorf-West (vik). 7500 Liter Müll, gesammelt in 150 Säcken, haben gestern früh 250 Jungs und Deerns der Schule Friedrich-Frank-Bogen am Werner-Neben-Platz abgeladen.

Die Besucher des Wochenmarktes staunten über die vielen Glasflaschen, Verpackungen und Plastikbehälter, die die Sechs- bis Elfjährigen in den vergangenen drei Tagen mit ihren Lehrern sowie Mitarbeitern der Kita, des Spielhauses und des Pädagogischen Mittagstisches von Gehwegen, Spielplätzen und in Grünanlagen gesammelt hatten.

Im Rahmen der Aktionswoche "Hamburg räumt auf" wollten die fleißigen Saubermänner so ihren Wunsch nach einer sauberen Umgebung verdeutlichen. "Nur selten sind es Kinder, die achtlos Müll wegwerfen", sagte Maria Werner, Direktorin der Grundschule. Gerade sie würden aber den Stadtteil intensiv nutzen, ihn quasi als Wohnzimmer betrachten. Die Schüler hätten daher großes Interesse daran, die Gegend, in der sie spielen, Freunde treffen oder Sport treiben, sauber zu halten.

Bevor die Säcke in ein Fahrzeug der Stadtreinigung gehievt wurden, ging's deshalb zur Demo: Mit Müllkostümen bekleidet, wanderten die Kinder in Begleitung Erwachsener vom Friedrich-Frank-Bogen zum Werner-Neben-Platz, skandierten Sprüche wie "Müll in West ist Pest" oder sangen ein selbst gedichtetes Mülllied. Ein paar Jungen hatten sogar einen Rap zum Thema einstudiert. Auch an Bezirksamtsleiter Dr. Christoph Krupp und Politiker richtete sich der Appell der Grundschüler.

Die Kinder hatten auch gleich einige Verbesserungsvorschläge. So forderten Melanie Dill und Meltem Ekin (Klasse 4b), Tütenautomaten für Hundekot aufzustellen und Schmierereien an Wänden mit frischer Farbe zu übermalen.