Bergedorf (he). “Arthrose - und was dann?“ Unter diesem Motto bietet das Bethesda AK Bergedorf heute und morgen erneut Patientenseminare an.

Fortschreitender Gelenkverschleiß trifft heute auch immer mehr jüngere Menschen. Wie Betroffene mit Erkrankungen der Knie- und Hüftgelenke umgehen können und welche Behandlungs- und Operationsmethoden Erfolg versprechend sind, darüber informieren an beiden Tagen Experten des BAKB. Die Info-Runden beginnen heute und Freitag jeweils um 17 Uhr im Konferenzraum 1, Glindersweg 80.

Überanspruchung durch Leistungssport oder Übergewicht können ebenso zu Kniegelenksarthrosen führen wie Fehlstellungen, O- oder X-Beine. Auch Rauchen und Diabetes können Arthrosen befördern oder verschärfen. In Deutschland werden jährlich etwa 170 000 Defekte allein der Kniegelenke diagnostiziert. Etwa 30 Prozent aller Frühverrentungen sind durch schwere Arthrosen bedingt.

Bereits seit 1986 werden am BAKB Gelenke per Schlüssellochchirurgie operiert. "Nicht jede Arthrose muss mit einer Endoprothese versorgt werden, ein Ziel ist, die Gelenke möglichst lang zu erhalten", betont Prof. Marco Sailer, Chefarzt der Chirurgie.

"Gerade am Knie können für viele Arten von Schädigungen der Gelenkflächen, Menisken und Bänder arthroskopische Eingriffe angewandt werden", erläutert Dr. Gerhard Dost. Der Leitende Oberarzt der Chirurgie ist ein bundesweit anerkannter Experte, arbeitet als einer von fünf deutschen Medizinern im Forscherteam "Studiengruppe Implantologie".

Tatsächlich macht der medizinische Fortschritt den kompletten Ersatz von Knie- oder Hüftgelenken in vielen Fällen überflüssig. Am BAKB wird zu diesem Zweck etwa eigens gezüchteter Knorpelersatz in die Gelenke eingebracht, um Schäden zu beheben.

Eine andere Möglichkeit sind Teilprothesen: Statt die geschädigten Gelenk-Köpfe und -Pfannen durch künstliche zu ersetzen, besteht besonders bei vielen jüngeren Patienten die Chance, sie mit modernen Materialien zu überkronen.

Voraussetzung dafür ist eine ausreichende Knochendichte, Stabilität. Vorteil: Die Operation erhält das Gelenk. Sollten später erneut schwerwiegende Beschwerden auftreten, besteht dann immer noch die Möglichkeit, auf künstliche Hüft- oder Kniegelenke zurück zu greifen.