Bergedorf (he). Die Wirtschaftskrise hat den Arbeitsmarkt erreicht, auch in Bergedorf. Während Hamburg weit die Erwerbslosigkeit gegenüber Februar um 1,2 und zum Vorjahr sogar um 5,5 Prozent gestiegen ist, beträgt sie im Bezirk weiterhin 8,1 Prozent (Hamburg: 8,8 %). Der Frühlingsaufschwung bleibt bislang aus.

In Bergedorf waren Ende März 5094 Arbeitslose gemeldet. Das sind nur acht mehr als im Februar, aber 266 Erwerbslose mehr als vor einem Jahr. Im März 2008 betrug die Quote noch 7,7 Prozent. Der Negativtrend macht sich auch bei den offenen Stellen bemerkbar. Derzeit sind lediglich 603 im Bezirk gemeldet. Im Februar waren es noch 901, vor einem Jahr 803. Derzeit werden in Bergedorf für den gewerblichen Bereich Handwerker und Hilfskräfte gesucht, außerdem Auslieferungsfahrer für den Nahverkehr. Weiterhin gefragt sind Fachkräfte für die ambulante Pflege wie auch Arzthelferinnen und Zahntechniker. Freie Arbeitsplätze gibt es auch für Buchhalter, Speditionskaufleute und Rechtsanwaltsfachangestellte sowie Fachverkäufer im Einzelhandel.

Der Negativtrend wirkt sich höchst unterschiedlich aus: So vermeldet die Arbeitsagentur Bergedorf in der Gruppe der Langzeitarbeitslosen sogar einen Rückgang der Erwerbslosigkeit um 17,8 Prozent (289 Personen) gegenüber März 2008. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl älterer Arbeitsloser um 99 auf jetzt 577 gestiegen (plus 20,7 %). Noch dramatischer als bei den über 55-Jährigen ist die Entwicklung für die Gruppe der Menschen unter 25 Jahren. "In Bergedorf war der Anstieg mit 27 Prozent (plus 126, jetzt 593) stärker als im Hamburger Durchschnitt", bestätigt Ulf Fock, Leiter der Arbeitsagentur Bergedorf. Für Mai planen die Ausbildungsplatzinitiative, die Arbeitsagentur und die Bergedorfer Zeitung eine Neuauflage der "bz"-Lehrstellenhotline.