Boberg. Ihre erste Eingabe wurde bereits abgeschmettert. Doch die Anwohner der Straßen Schulredder, Am Langberg, Boberger Furtweg und Umgebung wollen trotzdem nicht aufgeben: Jetzt hat die “Bürgerinitiative Verkehrsberuhigung Boberg“ eine neue Eingabe an den Bergedorfer Verkehrsausschuss eingereicht.

Und hat schon einen kleinen Erfolg im Kampf um mehr Verkehrssicherheit errungen: Die Polizei prüft offenbar eine "Überquerungshilfe" auf dem kurvenreichen Boberger Furtweg nahe dem Infohaus.

Die Probleme sind jedoch vielfältiger. Die Anwohner sind genervt, weil Lastwagen die Boberger Seitenstraßen als Abkürzung Richtung Gewerbegebiet Allermöhe nutzen, um Staus auf der A1 zu umfahren. Das sei seit Ende der A1-Bauarbeiten zwar besser geworden, räumt Anwohner Jens Ebert (47) ein. "Aber es fahren immer noch viele große Lastwagen durch. Die kennen ja jetzt den Weg." Ein von der Polizei am Schulredder aufgestelltes Schild mit einer Tonnen-Begrenzung für Lkw (7,5 t) bringe jedenfalls nichts - denn nur oben an der B 5 hätte es überhaupt Sinn gehabt. Nun würden die Lkw also Am Langberg nach Boberg hereinfahren und müssten am Schulredder beidrehen. Was oft zu riskanten Manöver führe.

Weiteres Problem: Noch immer werde insbesondere auf dem abschüssigen Schulredder (Tempo 30) viel zu schnell gefahren. Auf dem Boberger Furtweg (Tempo 50) angekommen, würden viele dann erst richtig Gas geben. Problematisch sei die Situation besonders rund um die Schule Weidemoor und das Naturschutz-Informationshaus, sagt Anwohnerin Birgit Burchardt. "Da gehen ja auch viele Kindergruppen und Spaziergänger ein und aus. Ein Wunder, dass nicht noch mehr passiert ist", so die 46-Jährige. Die Forderungen der Anwohner: Sie wollen, dass Lkw über 5,5 Tonnen generell draußen bleiben. Und sie wollen weitere Tempolimits (Tempo 30 auf dem Boberger Furtweg) und Geschwindigkeitskontrollen.

Einigen Politikern fehlt indes das Verständnis für die immer gleichbleibenden Forderungen. "Wir sind doch alles mit den Anwohnern schon durchgegangen", stellt Lenhard Correll, Vorsitzender des Verkehrsausschusses, leicht genervt fest. Für Tonnenbeschränkungen wie für Tempolimits müssten rechtliche Voraussetzungen gegeben sein, die hier nicht zuträfen. Der Boberger Furtweg etwa sei kein Wohngebiet - entsprechend sei dort eine 30er-Zone nicht ohne Weiteres möglich.

Auch die Polizei sieht wenig Handlungsspielraum, zumal die "Unfalllage im Gebiet unauffällig ist", wie Jens Klockmann aus der Verkehrsabteilung der Bergedorfer Polizei betont. Messungen hätten ergeben, dass nur wenige Autofahrer "signifikant" zu schnell seien. Dennoch werde die Eingabe geprüft.

Die Anwohner sammeln unterdessen Unterschriften, um ihre Forderungen zu bekräftigen.