Boberg (stri). Lange Zeit hatte das große Haus Am Langberg 111 leer gestanden. Jetzt hat sich ein Käufer gefunden: Der 1981 in Hamburg gegründete Jugendhilfeträger “Sozialarbeit und Segeln“ will hier acht Unterkunftsplätze schaffen - ein Zuhause für Kinder- und Jugendliche ab acht Jahren, deren Eltern ihrer Erziehungsaufgabe nicht mehr nachkommen können.

Weder schwer erziehbare noch straffällige Jugendliche sollen dort untergebracht werden, sagt der pädagogische Leiter Olaf Patschke: "Es sind Hamburger Kinder, deren Mutter zum Beispiel suchtkrank ist oder der Vater gewalttätig. Wir wollen ihnen einen strukturierten Alltag bieten, der möglichst familienähnlich ist." Dabei werden die Mädchen und Jungen rund um die Uhr betreut.

Zunächst aber muss das knapp 400 Quadratmeter große Wohnhaus renoviert werden. Im Mai oder Juni, wenn die Fachbehörde die Betriebserlaubnis gegeben hat, kann die Wohngruppe einziehen.

Keine Zweifel hat Patschke daran, dass ihm das Bergedorfer Jugendamt genügend Bewohner vermitteln wird: "Der Bedarf ist in allen Bezirken groß. Sowohl der Kinder- und Jugend-Notdienst als auch die Kinderschutzhäuser platzen aus allen Nähten."

Mit Segeln - wie der Name vermuten lässt - habe der Jugendhilfe-Träger indes nichts mehr zu tun, sagt der pädagogische Leiter: "Früher haben wir mal Erlebnispädagogik angeboten. Inzwischen sind wir aber an Land gegangen."