Lohbrügge (he). Die Anlieger des Blumenhofs Kehr am Reinbeker Redder geben keine Ruhe. Zur geplanten Bebauung mit Doppel- und Reihenhäusern haben Bewohner des Dorfangers Boberg erneut ihre Bedenken artikuliert, zuletzt in Bergedorfs Bezirksversammlung.

In den Fraktionen gehen die Meinungen auseinander.

"Wir haben auf Augenhöhe miteinander gesprochen, zum Teil sind die Änderungswünsche doch mit in die Planungen eingeflossen", zeigt sich CDU-Bauexperte Jürgen Stubbe verwundert über die Forderung, einen Runden Tisch zur Bebauungsplanung einzurichten. Der geringfügig gewachsene Grenzabstand zur benachbarten Bebauung (etwa 21 Meter) und der Verzicht auf einen geschlossenen Reihenhausriegel zum Dorfanger reichen den Beschwerdeführern jedoch nicht. Sie fürchten weiterhin eine Verschattung ihrer Grundstücke durch die geplante Bebauung in der Nachbarschaft.

"Einige Nachbesserungen" wünscht sich etwa der GAL-Bezirksabgeordnete Nicolai von Podlewski. "Den Termin für einen Runden Tisch haben wir leider verpennt", gesteht der 25-jährige GALier ein. "Es müssen sich ja nicht jedes Mal Bezirksabgeordnete an Bäume ketten, um Gespräche zu erzwingen", befindet Stephan Jersch mit Blick auf einen Vorfall im Villengebiet schmunzelnd: Mit Anwohnern hatte sich dort der einzige Bergedorfer FDP-Bezirksabgeordnete, Rüdiger-Horst Bambach, gegen die enge Bebauung einer Freifläche engagiert.

"Ich habe das Gefühl, dass die Verwaltung nicht so auf die Belange der Betroffenen eingegangen ist, wie die Boberger dies erwarten dürfen", übt Christoph Mallok (SPD) vorsichtig Kritik am Ergebnis des bisherigen Verfahrens. Mit der bevorstehenden öffentlichen Auslegung des Planentwurfs erhalten Umwelt-Verbände, Institutionen wie auch Anwohner Gelegenheit, ihre Bedenken offiziell zu Protokoll zu geben.

Mallok rechnet mit diversen Einwänden: "Als die Nachbarn ihre Häuser gekauft haben, hatten sie eine grüne Wiese vor Augen." Zudem sei eine solche Entscheidung eine für das weitere Leben: "Ein Hauserwerb ist meist mit einer erheblichen Verschuldung verbunden. Wir reden hier nicht von einem Anzug, den man nach fünf bis zehn Jahren wegwirft."