Bergedorf (he). Das Fehlen einer Toilette am Bahnhof hat er ebenso kritisiert wie Probleme an Bushaltestellen. Gegen die Gebührenerhöhung auf Bergedorfs Friedhof hat der Bezirksseniorenbeirat (BSB) genauso Stellung bezogen wie jüngst für den Wiederaufbau des Wildschweingeheges im Gehölz: Im April endet die Amtszeit des 15-köpfigen Gremiums.

Dann muss Bergedorfs neu zusammengesetzte Seniorendelegiertenkonferenz aus ihren Reihen einen neuen Beirat wählen.

Etwa 220 Bergedorfer Institutionen und Einrichtungen erhalten Post, werden gebeten, Vertreter in die Delegiertenkonferenz zu entsenden. Derzeit sind hier 50 Vertreter tätig, künftig sollen es mehr werden. "Das Gremium wie auch der Seniorenbeirat sollen ja den Querschnitt der älteren Generation abbilden", sagt Gerd Plambeck. Der Beiratsvorsitzende setzt auf "weitere Delegierte und Beiratsmitglieder, die sich engagieren". Der 77-Jährige schließt für sich selbst "eine erneute Kandidatur nicht aus". Allerdings müsste er zunächst wieder als Delegierter benannt werden.

Für den Auftakt der Wahlvorbereitungen wurde ein bekannter Redner eingeladen: Am Dienstag, 3. Februar, spricht der Bergedorfer Bundestagsabgeordnete Hans-Ulrich Klose (SPD) ab 13 Uhr im Lichtwarkhaus, Holzhude 1 vor Bergedorfer Senioren. Plambeck: "Als damaliger Erster Bürgermeister hatte Herr Klose 1979 großen Anteil daran, dass Hamburg Seniorenvertretungen erhielt."

Für Klose wird dies ein Heimspiel: Der Senat hatte entschieden, den Senioren eine Plattform für die Vertretung ihrer Interessen zur Verfügung zu stellen. "Was als Experiment begann, haben tatkräftige Bürgerinnen und Bürger zu einem Erfolgskonzept werden lassen", sagt Klose.

Tatsächlich haben Bergedorfs Seniorenvertreter an vielen Stellen die Stimme erhoben. So hat der BSB etwa - bislang erfolglos - einen zweiten Aufzug für Bergedorfs neuen Bahnhof eingefordert, gegen die Ausdünnung des Bahnverkehrs opponiert und - mit mehr Erfolg - eine zusätzliche Toilette am Bahnhof eingefordert.

Beim Bezirk wurde die Schaffung einer Urnenwand (Kolumbarium) angemahnt, zudem bat der BSB die Bezirksfraktionen, dafür zu sorgen, "dass die angekündigte Erhöhung der Gebühren für den kostendeckend arbeitenden Friedhof vermieden wird".

Verschiedene Info-Veranstaltungen, ein "SeniorenWegweiser" und ein Thema, das 2005 noch eine Rolle spielte, kann der BSB heute ebenfalls auf der Haben-Seite verbuchen. "Pflegemangel ist in Bergedorf kein Thema mehr", sagt Plambeck. "Tatsächlich sind so viele neue Einrichtungen und Plätze auch in der Kurzzeitpflege entstanden, dass wir auf Dauer gesehen sogar einen Überhang haben."

"Was als Experiment begann, haben Bürger zum Erfolgskonzept werden lassen."

Hans-Ulrich Klose