Bergedorf/Khna Village (upb). Kambodscha ist ihr Traumland. Aber diesmal hätte es sich beinahe zum Albtraum entwickelt: Als die Bergedorferin Ange Dries-Behrenbeck im September im südost-asiatischen Armutsstaat eintraf, um die dritte Schule für ihren Verein Children's Dream zu bauen und den Vorgänger einzuweihen, glich dieser einer Ruine.

Die galoppierenden Rohstoffpreise hatten am anderen Ende der Welt einen massiven Schaden angerichtet, während die 64-Jährige in Bergedorf den Sommer verbrachte. Innerhalb weniger Monate kostete eine Tonne Eisen statt 400 plötzlich 1200 Dollar und auch das Holz wurde dreimal so teuer. Selbst Backsteine, Farbe und Zement stiegen um mehr als 50 Prozent, die Löhne um ein Drittel. Das alles hatte die von Ange Dries-Behrenbeck mit dem Bau beauftragte einheimische Firma in die Pleite geführt. "Ich bin auf dem Zahnfleisch gegangen. Es waren schreckliche Monate, weil ich alles wieder selber in die Hand nehmen musste", erinnert sie sich.

Doch sie hat sich durchgesetzt, trotz sengender Hitze und überbordender Korruption in dem Armutsviertel Khna Village der kambodschanischen Stadt Seam Reap: Anfang Januar ist Bergedorfs zweite Kambodscha-Schule endlich fertiggestellt worden.

Ihre Kosten haben zwar die knapp 18 000 Euro gleich mit verschlungen, die eigentlich für die Erweiterung dieses Baus vorgesehen waren. Aber das macht Ange Dries-Behrenbeck weniger traurig als die Verspätung: "Sie bedeutet, dass die Kinder weiter in ihren alten, in der Regenzeit völlig unzureichenden Schulbauten unterrichtet werden. Der Umzug ist nun erst zum neuen Schuljahr im September möglich."

Internet: www.kambodscha-schule.de