Lohbrügge. Nicht so hoch und nicht so nah - so lautet der Kompromiss, der für die Bebauung des Geländes hinterm Blumenhof Kehr am Reinbeker Redder vorbereitet wird. Damit wird das Konzept zumindest einigen Forderungen der Anwohner-Initiative Dorfanger Boberg gerecht.

Einwände der Anwohner Bockhorster Höhe werden im neuen B-Plan-Entwurf teilweise berücksichtigt.

Protest hatte sich an der Bockhorster Höhe formiert, als bekannt wurde, dass Harald Kehr das Gelände hinter seinem Geschäft an einen Investor verkaufen. Der will dort Wohnhäuser bauen. Wertminderung der eigenen Häuser, Verschattung und weniger Stellplätze als bisher - so lauteten nur einige Befürchtungen der Nachbarn, die derzeit auf eine freie Grünfläche blicken.

23 Meter Abstand zwischen den Häusern

Erste Überlegungen führten bei einer öffentlichen Plandiskussion zu hitzigen Wortgefechten. Im Fokus der Kritik: Ein "Riegel" an Reihenhäusern im Norden, deren First mit zwei Etagen und einem Staffelgeschoss über die Häuser an der Bockhorster Höhe hinausragen und diese verschatten würde. Der neue Plan (Skizze) berücksichtigt diese Einwände bedingt, sieht er doch angrenzend an den Dorfanger nun Doppel- statt Reihenhäuser vor, die um einen zusätzlichen halben Meter gen Süden gerückt sind. Sie sollen bis zu 23 Meter von den Häusern an der Bockhorster Höhe entfernt stehen. Ein Gegenentwurf der Anlieger sah einen Abstand von 52 Metern vor. Die geplante Größe sei aber mehr als okay, sagt Stadtplaner Klaus Wittmann: "Eine dreigeschossige Bebauung wäre hier zulässig." Die Abstandsfläche bemesse sich an der Höhe der Gebäude und betrage in Wohngebieten 40 Prozent der Höhe beziehungsweise mindestens 2,50 Meter zur Grundstücksgrenze. Das werde klar übertroffen.

Zwischen den Häuserreihen sollen die Grünflächen verbreitert und ein Knick angelegt werden. Der Zugang zu den Neubauten solle zudem von Süden, anstatt von Norden her erfolgen. Auch sind im neuen B-Plan-Entwurf 14 statt der ursprünglich geplanten zehn Stellplätze für die zusätzlichen Autos vorgesehen.

Gestern forderte Anlieger Cengiz Yagli die Politiker im Verkehrsausschuss auf, nicht zugunsten der Investoren die Belange vieler Boberger Anlieger zu vernachlässigen: "Wir haben 350 Unterschriften (gegen die favorisierte Zufahrt im Westen) gesammelt, das können bei 1000 Anliegern noch weit mehr werden." Diese Anbindung ist derzeit Planungsgrundlage. "Es gibt aber mehrere Varianten, die werden noch diskutiert", entgegnet Bergedorfs Baudezernent Arne Dornquast. "Und während der öffentlichen Auslegung des Plan-Entwurfs können die Anlieger noch Stellung beziehen."