Bergedorf. Der Weihnachtsmarkt auf der Schlosswiese hat Spuren hinterlassen - besonders im Komponisten-Rosengarten mit seinen so klangvollen Namen wie Chopin, Mozart oder Strauss. “Ein Stromverteilerkasten stand mitten im Beet.

Nach viele Zerstörungen durch den Weihnachtsmarkt: Blumen sollen an die Hochzeitsbrücke.

Viele Schilder sind niedergetreten, wenigstens zwei Brahms-Rosen wurden rausgerissen", sagt Horst Zapf (73).

Der Lohbrügger ist Initiator des knapp 50 Rosenstauden umfassenden Areals neben dem steinernen Löwen, das im vergangenen Mai zum 175. Geburtstag des Komponisten Johannes Brahms rund um seinen Gedenkstein eingeweiht wurde. Wut auf Betreiber und Gäste des Weihnachtsmarktes hegt Zapf dennoch nicht: "Solche Veranstaltungen gehören auf die Schlosswiese. Die Schäden zeigen, dass der Komponisten-Rosengarten an der falschen Stelle liegt."

Der Freund klassischer Musik schlägt deshalb vor, Blumen und Gedenkstein auf die andere, die Sonnenseite des Schlosses zu verlagern. "Ideal wäre die Rasenfläche nahe der Hochzeitsbrücke", schwärmt Zapf, der sie als "Brahmswiese" am liebsten zum Bergedorfer Rosenfest im Juni einweihen würde. "Dann wäre eine Ergänzung um sechs Züchtungen möglich, benannt nach den Komponisten Franz Liszt, Franz Lehár, Imre Kálman, Bela Bártok, Hector Berlioz und Maurice Ravel", sagt Horst Zapf.

Ob die Verlagerung mit den Denkmalschutz-Vorgaben des Schlossparks zu vereinbaren ist, muss das Bezirksamt noch prüfen. Die Feier des Brahms-Geburtstages am 7. Mai, die 2008 Hunderte Bergedorfer mit Musik im Schloss und einem Konzert in der Kirche St. Petri und Pauli begeisterte, wird in diesem Jahr aber wohl ausfallen. "Nach den Planungen, die jetzt in den Händen von Kulturpolitikerin Ute Becker-Ewe liegen, wird erst 2010 wieder gefeiert", sagt Zapf. "Dann schreiben wir das Beethoven-Jahr und werden den Rosengarten ganz sicher um eine Beethoven-Rose erweitern."