Bergedorf. Vier spektakuläre Brandstiftungen schockieren die Bergedorfer im abgelaufenen Jahr. Die erste gilt in der Nacht zum 19. Januar der Awo-Kindertagesstätte an der Billwerder Straße. Die Täter legen den Brand unter der Gartentreppe des Holzhauses.

Trotz eines Großeinsatzes der Feuerwehr wird das Gebäude erheblich beschädigt. Die 46 Kinder können in der Einrichtung für Monate nicht betreut werden. Doch es läuft ein umfangreiches Bergedorfer Hilfspaket an. Bezirksamtsleiter Dr. Christoph Krupp persönlich setzt sich ein. Schon am Dienstag nach dem Brand wird die gesamte Kita im Haus der Jungend Heckkaten ("Pink Haus") untergebracht. Die verbrannten Bilderbücher sowie Spielzeug und Malstifte werden durch Spenden ersetzt.

Dramatisch wird es am 21. Mai am Mohnhof: Um 3.20 Uhr geht der "Sonnige Bäcker" neben der Haspa in Flammen auf. Bereits am 30. April und am 7. Mai waren Brandsätze im Durchgang neben dem Geschäft gezündet worden. Doch jedes Mal entdeckten Passanten die Flammen rechtzeitig. Beim dritten Mal kommt die Feuerwehr zu spät. Der "Sonnige Bäcker" öffnet nie wieder.

Ganz Bergedorf nimmt Anteil, als in der Nacht zum 19. Juli das Café Chrysander im Schlosspark abbrennt. Um 3 Uhr brechen mehrere junge Männer ein, nehmen unter anderem alkoholische Getränke mit und legen dann das Feuer. Die Betreiberinnen Ursula Arowa und Claudia Lorenz-Meyer sehen keine Zukunft mehr. Doch dann läuft eine Welle der Hilfsbereitschaft an. Eine Schar Freiwilliger organisiert Kuchen-, Kaffee- und Würstchenverkauf vor der Brandruine, ein Kulturprogramm wird organisiert. Im Frühjahr soll es einen festes Gebäude geben.

Am 14. Oktober sind Brandstifter an der Holzfassade der Kita der Rudolf-Ballin-Stiftung an der Margit-Zinke-Straße aktiv. Sie zerstören einen Flügel des Hauses. Die Kinder der Einrichtung werden schon am Morgen nach dem Feuer notdürftig im benachbarten Familienfeierhaus untergebracht.