Bergedorf. Zwei Jahrzehnte lang war es das Zuhause der Körber-Stiftung - bis diese 2005 an die Kehrwiederspitze im Hamburger Hafen zog.

Gebäude an der Kurt-A.-Körber-Chaussee ist verkauft. Mietinteressent: die Online-Kontaktbörse.

Nun ist das einstige Stiftungsgebäude an der Kurt-A.-Körber-Chaussee verkauft: Die "H.A.I.R. Hamburg Vermögensverwaltung KG" des Bergedorfer Investors Rüdiger Gramkow hat das 1985 erbaute Gebäude von der Stiftung erworben, will es schon bald weitervermieten.

"Es wird eine reine Büronutzung geben", sagt Eigentümer Rüdiger Gramkow. Es seien auch bereits Gespräche mit mehreren Interessenten geführt worden, unterschrieben sei aber noch nichts.

Als wahrscheinlicher Kandidat gilt jedoch die Online-Kontaktbörse Dating-Café, die derzeit in den Frachthallen auf dem alten Güterbahnhofsgelände (nahe Weidenbaumsweg) Mieter ist - ebenfalls bei Gramkow. "Das Dating-Café expandiert stark und würde Bergedorf sonst vielleicht verlassen", befürchtet Gramkow, der das von der Bergedorferin Heike von Heymann gegründete Unternehmen gern im Bezirk halten würde.

Joachim Stegger, Vorsitzender der Geschäftsführung im Dating-Café, bestätigt den Bedarf: "Wir sind auf der Suche nach neuen Räumen." Das einstige Stiftungsgebäude werde "ins Auge gefasst". Mit etwa 200 Quadratmetern sei das jetzige Büro in den alten Frachthallen deutlich zu klein für die derzeit 24 Angestellten: "Allein im vergangenen Monat haben wir zwei neue Mitarbeiter eingestellt."

Die als seriös geltende Kontaktbörse ( www.datingcafe.de ), die vor zehn Jahren als eine der ersten die Online-Partnersuche begründete, wächst ungebremst: Weit über eine Million Menschen sind laut Stegger bereits beim Dating-Café als Nutzer registriert, monatlich würden es mehr - entsprechend wachse der Bedarf an Mitarbeitern. Im Gebäude der Körber-Stiftung (insgesamt 1030 Quadratmeter) würde das Unternehmen zunächst wohl zwei der vier Etagen belegen wollen, so der Vorsitzende der Geschäftsführung. Auf diesen circa 400 Quadratmetern hätte das Unternehmen dann im Vergleich zu den Frachthallen etwa das Doppelte an Platz zur Verfügung.

Mit einer Entscheidung über den Umzug rechnet Stegger allerdings "nicht vor Weihnachten".