Bergedorf (upb). Die Bergedorfer lieben ihr Bergedorf so sehr, wie kein anderer der sieben Hamburger Bezirke von seinen Bewohnern gemocht wird. Diese jetzt ermittelte “Wohnumfeldzufriedenheit“ zahlt sich aus: 88 959 Euro haben Senat und Bürgerschaft aus dem “Förderfonds Bezirke“ überwiesen, damit der so beliebte Bezirk noch schöner werden kann.

Das Geld soll dazu dienen, unbürokratisch kleinere Investitionen auf öffentlichen Straßen und Plätzen sowie in Parks und Wäldern zu verwirklichen. Das klingt gut. Aber wessen Vorschläge werden in diesem Sonderprogramm "Schönes Bergedorf" umgesetzt?

An dieser Frage entzündete sich im Hauptausschuss eine kontroverse Diskussion. Bezirksamtsleiter Dr. Christoph Krupp hatte den Politikern Verschönerungs-Vorschläge seines Hauses vorgelegt: Unkrautbeseitigung auf Grachtenplatz und Fleetplatz in Neuallermöhe (5000 Euro), Entfernung von Schmierereien unter anderem in den Einkaufsstraßen (9700 Euro), neue Bäume für die Bergedorfer Schloßstraße (4000 Euro) und 25 000 Euro für Sauberkeit im S-Bahnhof Nettelnburg.

"Damit ist die Hälfte des Geldes schon verplant", ärgerte sich CDU-Fraktionschef Dennis Gladiator und fand dabei Verbündete über alle Parteigrenzen hinweg. "Wir wollen mehr Bürgerbeteiligung", sagte Stephan Jersch (Die Linke) und Werner Omniczynski (SPD) forderte eine größere Beteiligung der Politiker bei der Verplanung der Mittel.

Der Kompromiss schafft nun fünf Wochen Zeit für weitere Anregungen zur Verschönerung: Bis Mitte Januar können Bürger Projekte ans Bezirksamt melden, dann wollen die Politiker erneut abstimmen.